„Meine Liebe zu Österreich ist klar, ihr habt mich ja ausgebildet“, schmunzelte der 64-Jährige in Erinnerung an seine große Zeit in Feldkirch. „Es war so: Ich habe Ralf Rangnick vor ein paar Jahren kennengelernt, wir haben dann locker Kontakt gehalten. Irgendwann kam der Punkt, wo er gefragt hat, ob ich diese Reise hier zur EM ergänzen kann mit meinem Know-how über Turniere.“
Zwei Kurzbesuche beim ÖFB-Team
Zwei Vorträge wurden vereinbart. Einen, den er bereits vor zwei Wochen in Windischgarsten vor dem Betreuerstab gehalten hat. Und einen zweiten mit den Spielern, der nun am Donnerstag in Berlin folgte. Permanent beim Team dabei ist er also nicht. „Ich fliege morgen wieder zurück, ich bin glücklich, dabei zu sein und möchte nicht im Weg stehen“, sagt der gebürtige Kanadier bescheiden. Die wenigen Tage im Kreise der Mannschaft genießt er aber allemal. „Es ist alles sehr relaxed und natürlich. Für mich ist es eine wahnsinnig schöne Gelegenheit, mein Wissen hier einzubringen. Ich hoffe, dass ich etwas beitragen kann, aber das Team funktioniert ja schon. Sie haben wirklich eine Wahnsinnsenergie hier in der Luft“, staunt Krueger.
Den Unterschied machen Taktik und Psyche aus
Worauf kommt es also an bei so großen Turnieren, ist die logische Frage. „Es ist hauptsächlich der mentale Bereich. Die physischen und technischen Voraussetzungen bringen die Spieler ja mit. Die Taktik und die Psyche werden hier den Unterschied machen.“
Genau deshalb will er auch gar keine Prognose abgeben, wie weit die Österreicher kommen könnten. „Ein Spiel nach dem anderen“, bremst Krueger. „Ich würde nicht zu weit gehen. Das kleinstmögliche Bild wird der beste Weg zum Erfolg sein. Das wichtigste Ziel ist, dass die Welt sieht, wie toll die Österreicher im Fußball geworden sind.“
Ehrlicher Führungsstil beim Teamchef
Daran hat Ralf Rangnick seinen Anteil. Auch für Krueger: „Er ist einer, der immer besser werden will. Ich liebe solche Menschen, die diesen Hunger haben, egal wie alt sie sind“, sagt Krueger über den 65-jährigen Teamchef. „Er ruht sich nie aus auf Erfolgen aus der Vergangenheit, ist ein Projektmensch, konsequent, prinzipienbasiert und mir gefällt der direkte, ehrliche Führungsstil. Er macht keine Spielchen, das ist alles straight up.“
Und dennoch würde Rangnick auch immer Freude vermitteln, so Krueger. Und das passt gut. „Die Österreicher sind ja Menschen, die gerne eine Freude haben bei ihren Aufgaben, die sie zu bewältigen haben.“
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