Klopp voll des Lobes für "bemerkenswerte Leistung"

Champions League - Group Stage - Group C - Liverpool v Paris St Germain
"Vor ein, zwei Jahren wäre diese Hürde für uns noch zu hoch gewesen", sagt der Liverpool-Coach nach dem Sieg gegen PSG.

Liverpool hat am Dienstag das erste Gipfeltreffen der heurigen Champions für sich entschieden. Der Finalist der vergangenen Saison besiegte an der Anfield Road das Starensemble von Paris St. Germain dank eines späten Treffers 3:2. Liverpool-Coach Jürgen Klopp sah dabei "ein außergewöhnliches Spiel." Sein deutsches Gegenüber, Thomas Tuchel, empfand die Niederlage "nicht logisch".

Die Reds erspielten sich durch Daniel Sturridge (30.) bzw. James Milner (36./Elfmeter) eine Zwei-Tore-Führung, mussten durch Thomas Meunier (40.) aber noch vor der Pause den Anschlusstreffer hinnehmen. Der nach einer Augenverletzung nur eingewechselte Roberto Firmino sorgte in der Nachspielzeit, nach dem zwischenzeitlichen Ausgleich von Weltmeister Kylian Mbappe (83.), doch noch für den Sieg (91.).

Für Klopp ist ein Sieg gegen eine Mannschaft wie Paris trotz des Finaleinzugs in der Vorsaison alles andere als selbstverständlich. "Es ist immer noch unglaublich schwierig für uns. Was die Jungs auf dem Platz zeigen ist bemerkenswert. Vor ein, zwei Jahren wäre diese Hürde für uns noch zu hoch gewesen."

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Sturridge schoss die Reds in Führung. 

Extralob für Sturridge

Der Einsatz des Matchwinners stand lange Zeit auf der Kippe, nachdem er sich am Wochenende gegen Tottenham verletzt hatte. "Am Montag schien es keine Chance auf einen Einsatz von 'Bobby' zu geben", berichtete Klopp. "Es war Zeit dem Kader zu vertrauen. Daniel hat seinen Einsatz zu hundert Prozent gerechtfertigt", gab es ein Extralob für den 29-jährigen Sturridge, der in der Vorsaison im Frühjahr noch an West Bromwich verliehen war. In der 72. Minute kam Firmino für Sturridge und stellte in der Nachspielzeit seine Klasse mit einem Solo und dem Siegtor unter Beweis.

Klopps Kollege trauerte einem möglichen Punktgewinn nach. "Wir haben durch Julian Draxler sogar noch die Chance auf das dritte Tor gehabt. Unsere Reaktion auf den Rückstand war top, wir haben mutig gespielt und eine gute Mentalität bewiesen. Am Ende ist die Niederlage hart", sagte Tuchel. Im zweiten Gruppe-C-Spiel trennten sich Salzburg-Bezwinger Roter Stern Belgrad und Napoli 0:0.

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Naldo verschuldete zwei Elfer, mindestens einen hätte man nicht pfeifen müssen. 

Enttäuschte Schalker

Einen Teilerfolg gab es unterdessen für die ÖFB-Teamspieler Alessandro Schöpf (spielte durch) und Guido Burgstaller (ab 72.) mit Schalke in Pool D. Die "Königsblauen" die mit drei Niederlagen in die deutsche Meisterschaft gestartet waren, kamen gegen den portugiesischen Meister FC Porto zu Hause immerhin zu einem 1:1-Remis. Ganz zufrieden war man bei Schalke aber nicht, weil der Ausgleich durch Otavio (75.) aus einem zweifelhaften Elfmeter resultierte. Bereits in der 13. Minute entschärfte Ralph Fährmann einen weiteren Strafstoß. Breel Embolo brachte die "Knappen" in Führung (64.).

"Wir sind enttäuscht über den Punkt", sagte Coach Domenico Tedesco, der aber auch viele "positive Signale" sah. Bis zum 1:0 haben wir gut gespielt. Danach waren wir etwas zu passiv. Gefühlt war es aber so, dass wir schon gegen Gladbach den ersten Schritt gemacht haben, jetzt war es der zweite", übte sich der 33-Jährige in Optimismus.

Favre fordert mehr Risiko

In Pool A setzten sich mit Dortmund (1:0 in Brügge) bzw. Atletico Madrid (2:1 in Monaco) die Favoriten ohne zu glänzen durch. Vor allem bei Dortmund zeigte man sich angesichts des glücklichen Sieges - Christian Pulisic traf erst in der 85. Minute mit einem Pressball - nicht euphorisch. "Zu wenig Bewegung, nicht die richtigen Laufwege und zu wenig Torchancen", monierte Lucien Favre trotz des Sieges. Grüblerisch fügte der BVB-Coach an: "Ich habe gesehen, wie schwer es uns fällt, den Gegner zu destabilisieren. Wir müssen mehr ins Risiko gehen und nicht nur Pässe, Pässe, Pässe spielen."

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