Neuer TV-Vertrag bringt der deutschen Bundesliga 4,484 Milliarden Euro
Die Weltwirtschaftslage wirkt sich auch auf den Fußball aus – wie könnte es auch anders sein? Alle großen Ligen Europas mussten zuletzt Einbußen bei den TV-Einnahmen hinnehmen. Ein kurzer Überblick gefällig?
- Die Premier League vermeldete bei der jüngsten Ausschreibung zwar eine Rekordsumme und kassiert ab 2025 pro Saison 1,95 Milliarden Euro anstelle der zuvor 1,83 Mrd., musste dafür aber die Anzahl der Livespiele von 200 auf 270 – also gleich um 35 Prozent – erhöhen. Tatsächlich werden in England nicht alle Partien übertragen.
- Für die Klubs der spanischen La Liga gibt es seit 2022 „nur“ 995 Millionen pro Jahr, nachdem es zuvor bereits 1,1 Milliarden waren.
- Die Serie A kassiert seit Sommer 900 Millionen Euro pro Saison, zuvor waren es 927 Mio. gewesen.
- Größer ist die Differenz in Frankreich, wo die Ligue 1 500 Millionen anstelle der zuvor 663 Mio. kassiert.
Angesichts dieser Trends ist es umso bemerkenswerter, was die Deutsche Fußball-Liga am Donnerstag präsentierte. Nach zähen Monaten und einem Neustart der Ausschreibung im April war man nun endlich soweit. Im Anschluss an die Mitgliederversammlung trat die Liga am Frankfurter Flughafen vor die Presse und legte die Zahlen auf den Tisch, mit denen die Klubs der Bundesliga in den nächsten Jahren rechnen können. Demnach nimmt die Liga für die Rechteperiode von 2025/’26 bis 2028/’29 insgesamt 4,484 Milliarden Euro ein.
„Das ist ein Plus von 84 Millionen Euro im Vergleich zur letzten Periode“, rechnete ein glücklicher Hans-Joachim Watzke, Sprecher des DFL-Präsidiums. „Das ist ein großartiges Ergebnis und ein großer Erfolg für die Liga und unsere beiden Geschäftsführer. Wir haben dem Trend getrotzt und gezeigt, dass die Bundesliga sehr attraktiv ist. Das ist ein guter Tag für den deutschen Profifußball“, so der Boss von Borussia Dortmund.
Wie bisher wird die Liga auf den beiden Bezahlsendern Sky und DAZN zu sehen sein. Insgesamt habe man 19 Rechtepakete vergeben, berichtete CEO Steffen Merkel.
"Paket A", das für viele vielleicht bekannteste und attraktivste Päckchen, wechselt den Anbieter. Es handelt sich dabei um die Samstagskonferenz aus meistens fünf Partien um 15.30 Uhr. Diese wird künftig nicht mehr auf Sky zu sehen sein, sondern bei Konkurrent DAZN, der dies auch nach Österreich ausstrahlen darf.
Sky verliert damit sein Herzstück, erhält aber dafür das „Paket B“. Dieses umfasst das Livespiel am Freitag, sowie die Einzelspiele am Samstagnachmittag. Dazu gibt es für Sky auch noch „Paket C“, das Topspiel der Runde am Samstag um 18.30 Uhr. „Paket D“ geht wie zuletzt an DAZN. Es handelt sich dabei um die Spiele am Sonntag.
Verzicht für die Tradition
Bei allem Jubel verzichtet die Bundesliga dabei aber auch noch auf Geld, indem man mit der Tradition hält und die Samstags-Konferenz in der gewohnten Form beibehält. „Damit haben wir die wenigsten unterschiedlichsten Anpfiffzeiten aller Topligen“, so Merkel. Eine Aufteilung der Spiele am Samstagnachmittag auf noch mehr Anstoßzeiten hätte demnach auch noch mehr Erlöse gebracht.
Hans-Joachim Watzke freute sich über ein „Ausrufezeichen im internationalen Vergleich“. „Insgesamt haben wir uns das vielleicht erhofft, aber nicht einmal ansatzweise damit gerechnet“, so der 65-Jährige.
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