Salzburg schlägt Rapid im packenden Topspiel

Die Vorentscheidung: Reinhold Yabo (Mi.) traf zum 3:1 für die Salzburger.
Werbeeinschaltung mit Salzburg-Sieg: Mit drei Toren in fünf Minuten dreht der Meister gegen Rapid ein echtes Spitzenspiel.

Die kürzestmögliche Zusammenfassung von Rapid - Salzburg lautet: Das war Werbung für Österreichs Fußball.

Das bessere Ende in einer packenden Partie hatte der Meister, der Rapid nach einem Dutzend Pflichtspielen ohne Niederlage mit 3:2 auf Distanz hält. Entscheidend waren fünf Spielminuten mit drei Treffern des Leaders.


16. Runde:

Samstag, 25.11.2017

Sturm - LASK

1:0 (0:0)

Altach - St. Pölten

3:0 (1:0)

Admira - Mattersburg

2:0 (0:0)

Sonntag, 26.11.2017

WAC - Austria

1:2 (0:0)

Rapid - Salzburg

2:3 (1:1)


Bei Rapid gab es ungewollte Umstellungen: Veton Berisha musste mit Hüftproblemen w.o. geben. Den freien Kaderplatz hätte nach längerer Zeit wieder Steffen Hofmann bekommen. Doch es zwickten die Adduktoren.

Bei Salzburg überraschte Trainer Marco Rose: Marin Pongracic wurde als dritter Innenverteidiger aufgeboten. Erstmals setzte der deutsche Coach auf ein sehr variables 5-2-2-1, das bei Ballbesitz zu einem giftigen 3-4-3 wurde. Das zeigte anfangs Wirkung: Miranda köpfelte drüber (4.), Valon Berishas Schuss wurde gehalten (6.).

Auf und davon

Aber auch Goran Djuricin hatte sich etwas überlegt: So wie im Finish in Salzburg (2:2) stürmte Philipp Schobesberger zentral, noch vor Joelinton. Nach Bolingoli-Pass war Schobesberger erstmals auf und davon, die Notbremse von Miranda ahndete Schiedsrichter Hameter mit einer Gelben Karte.

Den anschließenden Freistoß von Stefan Schwab fischte Alex Walke aus der Ecke (8.). Auf der Gegenseite konnte sich Strebinger gegen Miranda auszeichnen (11.).

Rose stellte um, setzte Pongracic auf Schobesberger an, aber auch der Neuzugang konnte sich nur mit einem Gelb-Foul helfen.

Salzburg schlägt Rapid im packenden Topspiel
ABD0066_20171126 - WIEN - ÖSTERREICH: vlnr.: Joelinton (SK Rapid Wien) jubelt mit Dejan Ljubicic (SK Rapid Wien) nach einem Tor von Ljubicic zum 1:0 am Sonntag, 26. November 2017, während einer tipico-Bundesliga-Begegnung zwischen SK Rapid Wien und Red Bull Salzburg in Wien. - FOTO: APA/GEORG HOCHMUTH

Rapid erlangte mit viel Einsatz die Kontrolle und zeigte eine perfekte Befreiung aus dem Pressing vom eigenen Sechzehner weg: Am Ende scheiterte Thomas Murg an Walke, Keles setzte nach und lupfte den Ball an die Latte (25.). Drei Minuten später tobten die 25.000 Rapidler im ausverkauften Stadion. Max Hofmann köpfelte, Dejan Ljubicic reagierte am schnellsten und spitzelte den Ball ins Netz. Wie in Salzburg gelang ihm das 1:0.

Fehlpfiff

Das 1:1 durch Minamino wurde zu Unrecht wegen Abseits annulliert (30.). Mit der letzten Aktion vor der Pause gelang es in der spektakulären Partie doch: Andreas Ulmer war Murg enteilt, den perfekten Querpass des Teamverteidigers verwandelte Hwang Hee Chan (45+2.).

Der überragende, aber benommene Ljubicic musste zur Pause raus, und der Serienmeister setzte nach. Reinhold Yabo spielte einen perfekten Pass in den Rückraum, Ulmer zog nach nur 38 Sekunden unhaltbar ab – 1:2.

Salzburg schlägt Rapid im packenden Topspiel
26.11.2017 Wien, Fussball, Bundesliga, Rapid - Salzburg, Torjubel , Torschuetze , Reinhold Yabo, , Copyright DIENER / Philipp Schalber

Eigentlich ist der zweite Treffer damit eine Minute "früher" als der erste gefallen. Eine Premiere kündigte sich an: Noch nie ging eine Partie von Rapid nach einem 1:0 verloren. Während Schobesberger den Ausgleich vergab, blieb Salzburg eiskalt. Nächster Angriff, Xaver Schlager spielt Yabo frei, der Bolingoli stehen lässt und elegant einschiebt – 1:3 (50.).

Es gab Chancen auf die endgültige Entscheidung wie auf neue Spannung.

Djuricin brachte den noch geschwächten Louis Schaub sowie Giorgi Kvilitaia. Nach Bolingoli-Flanke gelang Kvilitaia per Kopf tatsächlich das erste Liga-Tor – 2:3 (76.). Fünf Minuten später eskalierte die Lage: Pongracic köpfelte ins eigene Tor, Riesenjubel. Doch Hameter wurde darauf aufmerksam gemacht, dass Kvilitaia zuvor die Hand im Spiel hatte. Das 3:3 wurde annulliert.


Tabelle:

1.

Salzburg

16

11

4

1

37:13

24

37

2.

Sturm

16

11

2

3

28:19

9

35

3.

Rapid

16

8

5

3

27:20

7

29

4.

Admira

16

7

4

5

29:25

4

25

5.

Austria

16

6

4

6

28:26

2

22

6.

LASK

16

5

5

6

21:21

0

20

7.

Altach

16

5

4

7

19:22

-3

19

8.

WAC

16

3

5

8

16:23

-7

14

9.

Mattersburg

16

3

5

8

18:28

-10

14

10.

St. Pölten

16

0

4

12

10:36

-26

4

Wien, Allianz Stadion, 25.300, SR Hameter

Tore:
1:0 (28.) Ljubicic
1:1 (45.+2) Hwang
1:2 (46.) Ulmer
1:3 (50.) Yabo
2:3 (76.) Kvilitaia

Rapid: Strebinger - Auer, M. Hofmann, Galvao, Bolingoli - Ljubicic (46. Petsos), Schwab - Murg, Joelinton (67. Kvilitaia), Keles (56. Schaub) - Schobesberger

Salzburg: Walke - Miranda, Pongracic, Caleta-Car - Lainer, X. Schlager, Va. Berisha (88. Rzatkowski), Ulmer - Yabo (79. Gulbrandsen), Hwang, Minamino (65. Haidara)

Gelbe Karten: Galvao, M. Hofmann, Joelinton, Kvilitaia, Auer bzw. Pongracic, Miranda, Hwang, Ulmer

Goran Djuricin (Rapid-Trainer): "Wir haben sechs, sieben Minuten nicht aufgepasst und Salzburg nützt solche Kleinigkeiten, wenn man nicht konzentriert ist. Der Knackpunkt war das 1:1 kurz vor der Pause. Wir haben dann die ersten sechs, sieben Minuten der zweiten Hälfte total verschlafen, da waren wir total orientierungslos. Aber die restliche Spielzeit waren wir ganz stark. Es war wichtig, dass wir nicht nur dagegenhalten haben, sondern agiert haben. Wir sind für unseren großen Aufwand nicht belohnt, aber für jede Kleinigkeit bestraft worden. Der Schiedsrichter ist immer ein armes Schwein. Man kann beim Foul an Schobesberger Rot geben, aber es ist schwierig, bei so einem schnellen Spiel Entscheidungen zu fällen."

Marco Rose (Salzburg-Trainer): "Dieses Spiel ist dem Wort 'Topspiel' absolut gerecht geworden. Wir haben heute mit den drei Innenverteidigern einen anderen Ansatz gewählt, wollten aber trotzdem unseren Prinzipien treu bleiben. Ich wollte den Jungs mit der Umstellung helfen, weil sie in einer intensiven Phase sind. Ich bin sehr glücklich, dass wir gewonnen haben. Die letzte Woche war brutal, das hat man den Jungs in den letzten Minuten angesehen, da sind wir mächtig geschwommen."

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