Kantersieg für die Austria, Sturm gewinnt das Steirer-Derby
Es ist wohl zu früh, um von einem Frühlingserwachen bei den Veilchen zu sprechen. Aber als gelungen darf man den Start durchaus bezeichnen nach dem Sieg in Ried und dem letztlich klaren 4:0 bei der Admira. Die interne Rechenaufgabe sieht sechs bis sieben Punkte aus den ersten drei Spielen vor, der Minimalwert wurde vor dem Heimspiel gegen die WSG Tirol am Sonntag somit schon erreicht. Die Top 6 sind somit nicht außer Reichweite für die Wiener.
Beide Teams hatten sich etwas vorgenommen. Die Admira wollte auf dem Fundament, das sie mit dem Remis in St. Pölten gelegt hatte, weiter aufbauen, die Austria gedachte den Schwung nach dem Sieg in Ried auch in der Südstadt beizubehalten. Das gelang den Violetten am Ende eindrucksvoll.
Die Gäste aus dem nahen Wien starteten besser in die Partie, vor allem spielerisch, konnten diesen Vorteil aber kaum nützen, um Gefahr auszustrahlen. Die beste Möglichkeit fand nach einem schönen Solo von Teigl Fitz vor, dessen Drehschuss aber zu hoch angesetzt war (10.). Nach einer Viertelstunde des Zusehens und Betrachtens wurde die Admira aktiver, vor allem offensiv zeigte man nun mehr Präsenz.
Die Top-Chance der ersten Hälfte hatte Routinier Hoffer, der sich nach schöner Vorarbeit von Tomic aus kurzer Distanz mit der Ferse versuchte, Routinier Suttner griff auf der Linie rettend für die Austria ein (28.).
Nach einer halben Stunde änderte sich das Bild durch den immer stärker werdenden Schneefall. Der weiße Ball wich auf Anweisung von Schiedsrichter Lechner dem Spielgerät in Orange, um für mehr Durchblick bei den Protagonisten zu sorgen.
Die Südstadt blieb auch nach dem Wechsel kein guter Boden für gepflegten Fußball, meteorologisch nahezu ein Ding der Unmöglichkeit. Die Admira begann zwar agiler, vermochte aber es zahlreichen Standardsituationen kein Kapital zu schlagen. Effizienter ging ab der 60. Minute die Austria zu Werke. Nach einer Stunde gelang die Führung durch Pichler nach einer schönen Kombination über Sarkaria und Suttner.
In den nächsten 23 Minuten sorgten die Austrianer für klare Verhältnisse. Zunächst traf Teigl nach Sarkaria-Vorlage noch die Stange, kurz danach traf er bei fast identer Aktion zum 2:0. Danach hatte der eingewechselte Handl seine großen Auftritte: Mit einem sehenswerten Schuss und einem Kopfball bescherte er sich die ersten Bundesligatore und der Austria ein klares 4:0.
Erster Sturm-Sieg in diesem Jahr
In Graz fuhr Sturm im dritten Spiel in diesem Jahr den ersten Sieg ein. Die Grazer setzten im Heimspiel gegen den TSV Hartberg durch Treffer von Otar Kiteishvili (22.) und Jakob Jantscher (25.) beziehungsweise Tobias Kainz (58.) mit 2:1 durch und zogen damit zumindest für einen Tag nach Punkten mit Titelverteidiger Red Bull Salzburg gleich. Die Hartberger gingen erstmals nach drei Runden wieder als Verlierer vom Platz.
Die erste Chance des Abends gehörte den Gästen: In der fünften Minute lenkte Ivan Ljubic einen Corner von Sascha Horvath an die eigene Stange. Dann aber übernahm Sturm die Initiative. Ein Schuss von Kevin Friesenbichler flog am langen Eck vorbei (7.), einen Seitfallzieher von Gregory Wüthrich wehrte Hartberg-Goalie Rene Swete an die Latte (10.).
Die sich abzeichnende Führung wurde in der 22. Minute Realität. Nach einem Eckball kam Kiteishvili aus dem Hinterhalt und schoss zum 1:0 ein. Bereits drei Minuten später baute Jantscher den Vorsprung aus. Nach sehenswertem Pass von Friesenbichler traf der Ex-ÖFB-Teamspieler per Direktschuss. In der 38. Minute hatte Jantscher das 3:0 auf dem Fuß, sein Schuss aus guter Position zischte jedoch über die Latte.
Die zweite Hälfte begann so, wie die erste geendet hatte - mit knappen Fehlschüssen des überaus aktiven Jantscher (47., 48.). Danach fanden aber die Hartberger immer besser ins Spiel. Bei einem Volley von Rajko Rep fehlten nur Zentimeter (57.), wenige Sekunden später hatte Kainz sein Visier besser eingestellt und überwand Sturm-Goalie Jörg Siebenhandl mit einem Schuss aus rund 20 Metern.
Im Finish witterten die Hartberger ihre Chance auf einen Punktgewinn, schafften es aber nicht, Sturms Defensive entscheidend ins Wanken zu bringen. Die Grazer konnten aus den sich vermehrt bietenden Räumen kein Kapital schlagen, brachten jedoch den Vorsprung ohne gröbere Probleme über die Zeit und beendeten auch erstmals in diesem Jahr ein Spiel nicht in Unterzahl.
Admira - Austria 0:4 (0:0)
Maria Enzersdorf, BSFZ-Arena, keine Zuschauer (wegen Coronavirus-Pandemie), SR Lechner
Tore:
0:1 (60.) Pichler
0:2 (70.) Teigl
0:3 (78.) Handl
0:4 (83.) Handl
Admira: Leitner - Maier, Petlach, Aiwu, Ostrzolek - Kerschbaum, Auer, Tomic (55. Kadlec) - Hoffer (61. Wooten), Starkl (82. L. Malicsek) - Breunig (82. Hausjell)
Austria: Pentz - Zwierschitz, Schösswendter (75. Handl), Palmer-Brown, Suttner - Grünwald (75. Madl), Ebner - Teigl, Fitz (88. Braunöder), Sarkaria (87. Huskovic) - Pichler (84. Wimmer)
Gelbe Karten: Tomic bzw. Suttner
Sturm - Hartberg 2:1 (2:0)
Graz, Merkur Arena, keine Zuschauer erlaubt (wegen Coronavirus-Pandemie), SR Weinberger
Tore:
1:0 (22.) Kiteishvili
2:0 (25.) Jantscher
2:1 (58.) Kainz
Sturm: Siebenhandl - Ingolitsch, Nemeth, Wüthrich, Dante - Hierländer, Gorenc-Stankovic, Kiteishvili (85. Shabanhaxhaj), Ljubic (92. Jäger) - Friesenbichler (67. Kuen), Jantscher (92. F. Mwepu)
Hartberg: Swete - Kainz, Gollner, Luckeneder, Klem - Horvath (79. Tadic), Nimaga, Tijani (46. Lienhart), Ertlthaler (71. Ried) - Schmerböck (46. Chabbi), Rep
Gelbe Karten: Wüthrich, Gorenc-Stankovic bzw. Horvath, Klem, Rep
14. Runde:
Dienstag, 26.01.2021
ab 18:30
Admira - Austria
0:4 (0:0)
Sturm - Hartberg
2:1 (2:0)
Rapid - St. Pölten
20:30
Mittwoch, 27.01.2021
Red Bull Salzburg - SV Ried
18.30
WSG Tirol - SCR Altach
18.30
WAC - LASK Linz
20.30
Tabelle:
1.
Salzburg
13
9
1
3
41:15
26
28
2.
Sturm
14
8
4
2
25:10
15
28
3.
Rapid
13
8
3
2
30:18
12
27
4.
LASK
13
7
3
3
26:14
12
24
5.
WSG Tirol
13
6
2
5
22:19
3
20
6.
WAC
13
5
3
5
22:24
-2
18
7.
Austria
14
4
5
5
17:18
-1
17
8.
St. Pölten
13
4
4
5
25:25
0
16
9.
Hartberg
14
3
6
5
15:25
-10
15
10.
Ried
13
4
1
8
17:29
-12
13
11.
Altach
13
2
2
9
11:29
-18
8
12.
Admira
14
2
2
10
14:39
-25
8
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