Zwei späte Tore: Die Austria kam zum emotionalen Sieg beim Dragovic-Debüt
Der Unmut der Austria-Fans ist größer geworden. Mit einem Transparent über die Breitseite der Tribüne ließ der harte Kern vor der Partie seinem Ärger freien Lauf. „Unsere Wunschlösung: Werner und Orti raus!“, stand darauf – eine Anspielung auf Jürgen Werner, der den von den Amateuren hochgezogenen Trainer Stephan Helm als Wunschlösung bezeichnet hatte. Das 3:1 gegen den WAC sollte zumindest für ein paar Tage Ruhe sorgen.
Nach dem 0:1 gegen BW Linz kam bei der Austria am Sonntag Aleksandar Dragovic zu seinem Comeback. Der 33-Jährige konnte das 0:1 auch nicht verhindern. Ein Freistoß von der Seite von WAC-Rekordeinkauf Dejan Zukic flog an Freund Piesinger und violettem Feind vorbei ins lange Eck von Austria-Tormann Sahin-Radlinger. Zukic war in der Sommerpause von um 900.000 Euro von Vojvodina Novi Sad geholt worden.
Optisch überlegen war zwar die Austria, doch im letzten Drittel fehlten den Wienern die Ideen und die Durchschlagskraft gegen die clever verteidigenden Wolfsberger. Die beste Chance vor der Pause hatte Prelec, der mit einer Direktabnahme die Latte traf (18.). Nach dem Seitenwechsel und der Einwechselung von Fitz wurde die Austria dominanter. Erst vergab WAC-Flügelflitzer Ballo nach einer Kombination aus kurzer Distanz eine Riesenchance auf das 2:0, fast im Gegenzug kam Fischer von der Strafraumgrenze zu Schuss, den Abpraller verwertete Gruber zum 1:1 (70.). Die minutenlange Überprüfung des VAR wegen eines Handspiels bremste den Spielfluss nicht.
Nach dem Spiel klärte Referee Stefan Ebner auf, warum das Tor zählte, obwohl Gruber bei der Schussabgabe von Fischer im Abseits gestanden war. Demnach wertete Ebner das Handspiel von Baumgartner als absichtlich, womit es eine neue Situation gab. Hätte Gruber das Tor nicht getroffen, hätte es Strafstoß gegeben.
Der Videoreferee griff nochmals ein, als Schiedsrichter Ebner ein Handspiel von Wimmer (82.) übersah. Der Verteidiger musste wegen Torraubs hinaus, die Austria startete ihre Schlussoffensive in Überzahl. Und sie wurde belohnt: In Minute 93 sprintete Huskovic in eine Flanke und überhob damit WAC-Goalie Gütlbauer. Fitz traf aus einem Sprint des 17-jährigen Aleksa zum 3:1 (95.). Jetzt war der Ärger von vor der Partie vergessen.
Sturm Graz feierte einen 2:0-Erfolg gegen Hartberg
Es wirkt fast so, als wäre bei Sturm nach dem Double-Gewinn noch ein wenig die Luft raus. Auch im dritten Pflichtspiel in dieser Saison präsentierten sich die Grazer keineswegs meisterlich. Es brauchte dann schon ein Steirertor, um im steirischen Derby auf die Siegerstraße zu gelangen: Hartberg-Goalie Sallinger ließ einen harmlosen Schuss von Lavalee passieren – 1:0 (34.).
Der Meister kam gegen Hartberg nur sehr langsam auf Touren. Nach der Führung hatte Biereth das 2:0 auf dem Fuß, schoss aber aus kurzer Distanz den Hartberger Torhüter an.
Sturm tat sich sichtlich schwer, gerade das Offensiv-Werkl läuft in der frühen Phase der Saison noch nicht wirklich rund. Auch hinten wirkten die Grazer nicht immer sattelfest. In einem der wenigen Konter hätte die Schopp-Elf den Ausgleich erzielen müssen: Avdijaj ließ die Chance leichtfertig liegen (70.).
Das sollte sich für die Gäste rächen: Sturm erzielte im Finish das 2:0, Biereth drückte einen abgerissenen Jatta-Schuss über die Linie und fixierte den Heimsieg.
Kommentare