Austria erfüllt die Pflicht, die Kür bleibt sie aber schuldig

Die Austrianer (in Weiß) feierten einen mühevollen Auswärtssieg, nur einmal entwischte Admira-Spieler Soiri (Mitte).
Mit einem mühsamen 2:1-Arbeitssieg holt die Austria bei der Admira die wichtigen Punkte.

Die Vorweihnachtszeit wurde von der Wiener Austria zu den „Wochen der großen Chance“ umgewidmet. Drei Siege in drei Spielen sollten im Bereich des Möglichen sein und die violette Tabellensituation bis zum Derby gegen Rapid am 16. Dezember erheblich verbessern. Am Samstag gelang in der Südstadt die erste Pflichterfüllung mit einem 2:1 gegen den Tabellenletzten Admira, der auch nach dem dritten Spiel unter dem neuen Coach Reiner Geyer auf den ersten Punkt wartet.

Endlich sollte die Qualität der Spieler auch auf dem Platz sichtbar werden, hatte Austria-Sportdirektor Ralf Muhr noch im Sky-Interview gemeint, ehe er eine durchaus überlegene, wenngleich nicht überzeugende Austria zu Gesicht bekam.

Kein Leckerbissen

Die Wiener kontrollierten über vermehrten Ballbesitz das Geschehen, setzten mit frühem Pressing die Admira unter Druck und hatten Glück, dass die Südstädter sehr fehlerhaft agierten und ihre Konterchancen gleich selbst im Keim erstickten.

Weil die Austria Probleme hatte, aus dem Spiel für Gefährlichkeit zu sorgen, musste sie sich einer Standardsituation bedienen, um in Führung zu gehen. Bei einem Corner von Sax hielt Friesenbichler dem Ball sein wohlgescheiteltes Haupthaar entgegen und traf mit dieser haarigen Aktion genau ins lange Eck zum 1:0 (20.). Die Fans jubelten kurz, um in Folge per Transparent ein Spielsystem zu fordern, das einer Austria auch dauerhaft gerecht werden soll. Die Führung war jedenfalls keine Befreiung für die Veilchen, vielmehr plätscherte die Partie ohne Highlights bis zur Pause vor sich hin.

Die Admira bestrafte dann die anhaltende violette Lethargie mit dem Ausgleich, weil Verteidiger Cuevas über den Ball säbelte und Soiri mit dem ersten Torschuss der Admira das 1:1 erzielte. Immerhin effizient, die Südstädter. Die Austria schärfte darob etwas mehr ihre Sinne, allen voran Max Sax, der Ex-Admiraner, der einen Freistoß von der Seite wunderschön ins lange Eck zum 2:1 zirkelte. Tormann Leitner hätte die Flugkurve des Balles freilich besser einschätzen können.

Wer glaubte, dass die Austria nach der neuerlichen Führung endlich nachsetzen würde, irrte. Keine Spur von einem beherzten Auftritt, vielmehr schienen die Austrianer Angst um die knappe Führung zu haben, die sie dann doch ins Ziel brachten.

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