Eine müde Austria verjuxte Platz eins in der Qualifikationsgruppe
Der alte, neue Admira-Trainer Klaus Schmidt hatte es angekündigt: „Wer steht, der liegt“, erklärte er die Forderung an seine Spieler, sie mögen sich in den Zweikämpfen nicht so zurückhaltend wie zuletzt präsentieren. Und die Admira zeigte ein ganz anderes Gesicht als noch beim letzten Aufeinandertreffen am vergangenen Samstag.
Denn sie hielt das Geschehen recht ausgeglichen und hatte in der ersten Hälfte die besseren Chancen durch Atanga und vor allem durch Datkovic, dessen Kopfball an die Latte knallte. Die Austria näherte sich durch Handl und Monschein an. Nach der Pause fanden die Wiener in der Offensive kaum Lösungen, um ernsthaft Gefahr zu erzeugen, während die Admira der Führung durch Atanga, Wooten und Breunig mit einem weiteren Kopfball an die Latte deutlich näher kam. Für die Violetten war es letztlich ein durchaus glücklicher Punkt, der nicht ausreichte, um die Tabellenführung in der Qualigruppe zu verteidigen. Zwei Punkte fehlen nun auf die am Dienstag siegreichen Hartberger.
Abseits des Rasens gab es vor dem Spiel in der Geschäftsstelle der Nordtribüne ein Gespräch zwischen Präsidenten Frank Hensel, der zuletzt selbst 500.000 Euro in die Violetten investiert hatte, und Markus Kraetschmer, dessen Zukunft in Violett Thema der Unterhaltung war. Vize-Präsident Raimund Harreither lobte Kraetschmer in einem Sky-Beitrag für dessen Einsatz.
„Die Rahmenbedingungen haben sich natürlich geändert, der Aufwand ist enorm geworden. Und das eine oder andere ist Markus Kraetschmer zuletzt nicht so gelungen, wie es sein sollte.“ Klingt nicht nach einer selbstverständlichen Verlängerung des auslaufenden Vertrages.
Geschmacklos
Tagsüber kam es bei der Südosttangente bei der Generali-Arena zu einem Fanprotest gegen Kraetschmer, der sämtliche Grenzen des Geschmacks und des Erlaubten überschritt und nichts anderes als eine gefährliche Drohung darstellte. Wie viel auch immer Fans ihm vorwerfen, diese Aktion ging zu weit.
Austria - Admira 0:0
Wien, Generali Arena, keine Zuschauer erlaubt (wegen Coronavirus-Pandemie), SR Schüttengruber
Austria: Pentz - Teigl, Handl, Palmer-Brown, Poulsen - Martel, Demaku (11. Ebner) - Sarkaria, Fitz (86. Zwierschitz), Wimmer - Monschein (69. Pichler)
Admira: Leitner - Aiwu, Datkovic, Bauer - Maier, Kerschbaum, Malicsek (89. Sax), Vorsager, Lukacevic - Atanga (80. Kronberger), Wooten (65. Breunig)
Gelbe Karten: keine bzw. Malicsek, Vorsager
Altach rutschte noch tiefer in den Abstiegskampf
Vor dem zweiten Duell mit den Oststeirern hatte Altach-Trainer Canadi angekündigt, dass seine Mannschaft defensiver auftreten werde als beim 2:2 am Samstag. Das zeigte sich dann auch in einer personell ordentlich veränderten Startelf.
Aber seine Mannschaft vergaß auch nicht, dass man ein Fußballspiel nur gewinnen kann, wenn man ein Tor schießt. Ein blitzsauberer Angriff, den Maderner nach Vorlage von Fischer seelenruhig abschloss, führte zur frühen Führung (9.).
Aber wenn man nach einem 1:0 gewinnen will, dann darf man eben kein Gegentor kassieren. Das schafften die Altacher aber nicht. Kainz erzielte schon in der 22. Minute nach einer ebenfalls sehenswerten Aktion den Ausgleich.
Danach waren die Hartberger die bessere Mannschaft, obwohl die Altacher die besseren Chancen hatten. Die Entscheidung fiel in Minute 85: Ried sorgte mit einem satten Schuss für den 2:1-Endstand und schoss sein Team auf Platz 1 in der Qualifikationsgruppe und die Vorarlberger noch tiefer in den Abstiegsstrudel.
Auf seinen Kapitän muss Altach-Coach Canadi in den entscheidenden Wochen verzichten: Philipp Netzer fällt nach einer Muskelverletzung im Leistenbereich aus, die er sich im Hinspiel gegen Hartberg zugezogen hatte.
Hartberg - Altach 2:1 (1:1)
Hartberg, Profertil-Arena, keine Zuschauer erlaubt (wegen Coronavirus-Pandemie), SR Weinberger
Tore:
0:1 ( 9.) Maderner
1:1 (22.) Kainz
2:1 (85.) Ried
Hartberg: Swete - Lienhart (46. Chabbi), Gollner, Luckeneder, Klem - Horvat, Kainz (65. Rakowitz) - Flecker, Rep (86. Heil), Horvath (81. Ried) - Tadic (66. Ertlthaler)
Altach: Kobras - Thurnwald (81. Karic), Zwischenbrugger, Dabanli, Haudum, Edokpolor - Meilinger (46. Bukta), Casar, Wiss (64. Oum Gouet), Fischer - Maderner (64. Stefel)
Gelbe Karten: Kainz, Gollner bzw. Maderner, Meilinger
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