Nur 0:0: Gerald Baumgartner übernimmt St. Pölten als Schlusslicht

Fußball, St. Poelten - SV Ried
St. Pölten bleibt gegen extrem defensive Rieder sieglos. Der neue SKN-Trainer Gerald Baumgartner soll den Letzten retten.

Vor der Anreise nach St. Pölten war Gerald Baumgartner noch Angestellter der SV Ried, bei Spielbeginn bereits für den SKN tätig. 90 Minuten vor den 90 Spielminuten der Marke „Abstiegskampf pur“ war die neue Aufgabe mit der Unterschrift des 56-Jährigen besiegelt: Baumgartner hat beim Aufsteiger seinen Vertrag aufgelöst, übernimmt Mittwochfrüh das Training und soll die St. Pöltner vor dem Abstieg retten.

Im Erfolgsfall verlängert sich der Vertrag des Salzburgers, der den SKN 2014 ins Cupfinale geführt hat.

Baumgartner war nach einigen Absagen für die Niederösterreicher wie vom KURIER angekündigt der verbliebene Wunschkandidat von Georg Zellhofer. Der als Interimstrainer glücklose SKN-Sportdirektor hätte am liebsten bereits vor dem Heimspiel gegen Ried übergeben.

Auf der Tribüne sah der Seitenwechsler Gäste, die noch defensiver als unter ihm üblich spielten und seine künftige Mannschaft, der Kreativität und Selbstvertrauen fehlten – das logische Resultat war ein 0:0.

Nur 0:0: Gerald Baumgartner übernimmt St. Pölten als Schlusslicht

Systemwechsel

Nach zehn Minuten gab es den ersten Schuss der Rieder, die wie beim 2:1 am Samstag nur auf die Fehler der verunsicherten Hausherren warteten. Dem SKN fiel im neuerlich veränderten System (anfangs gab es erstmals ein 4-2-3-1) mit vier gelernten Innenverteidigern aber auch nicht viel ein. Ein Stanglpass von Michael Steinwender wurde geklärt, ein Heber von Taylor Booth ging drüber. Auch nach der Umstellung auf ein 3-5-2 dominierten die Fehlpässe.

Die erste Top-Chance des unansehnlichen Spiels hätte das 0:1 gebracht, das aber nicht zählte. Marco Grüll war im Konter durch, doch Assistent Höfler sah zum Glück der St. Pöltner ein Abseits des künftigen Rapidlers (40.).

Ein Fehler von Markus Lackner ermöglichte Booth die Großchance für St. Pölten, doch die Bayern-Leihgabe schoss vorbei (67.).

Auch Ahmet Muhamedbegovic verfehlte das Tor (72.). Die SKN-Serie mit Toren gegen Ried in sieben Spielen in Folge sollte enden. Ried bleibt als einziges Team der Qualifikationsgruppe ungeschlagen, und Baumgartner übernimmt ein Schlusslicht.

Baumgartners Ausblick

Sein Ausblick für das Schlusslicht: „Ich freue mich für meinen Ex-Verein, dass sie den Klassenerhalt schaffen werden und bin selbst wieder bereit für das Haifisch-Becken Bundesliga. Wir werden bis zum Schluss kämpfen. Ich habe schon schwierigere Aufgaben als den SKN übernommen.“

St. Pölten - Ried 0:0

St. Pölten, NV Arena, keine Zuschauer erlaubt (wegen Coronavirus-Pandemie), SR Ciochirca.

St. Pölten: Riegler - Steinwender, Luan, Drescher (72. Majnovics), Muhamedbegovic - Luxbacher (88. R. Ljubicic), Servania - Tetteh (88. Halper), A. Schmidt, Booth (88. Schütz)- Hugi (55. Davies)

Ried: Sahin-Radlinger - Reifeltshammer, Lackner (89. Reiner), Boateng - Wießmeier, Ziegl, Offenbacher, Lercher (94. Gragger) - Bajic (94. Meisl), Nutz (74. Satin), Grüll

Gelbe Karten: Drescher, Schmidt bzw. Ziegl

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