Aufregung in Oliver Glasners letzter LASK-Woche

Trainer Oliver Glasner ärgert sich vor dem Abschied beim LASK über die "Fans" im Fall Gebauer.
Test bei Arsenal, Empörung über Fans und Abschied gegen Austria - eine aufregende Woche erlebt der LASK und sein Noch-Trainer.

Diese Woche hat es für den LASK in sich: Am Sonntag wird mit dem Heimspiel gegen die Austria eine sensationelle Saison beendet. „Wir werden Zweiter. Das ist die zweitbeste Platzierung in der Vereinshistorie. Ich bin wirklich stolz auf die Jungs“, erklärt Oliver Glasner nach dem 1:0-Sieg in St. Pölten.

Für den Erfolgstrainer wird es ein emotionaler Abschied. Der 44-Jährige übersiedelt zum deutschen Europacup-Starter Wolfsburg und nimmt den Großteil des Trainerteams mit. Die Nachfolgefrage ist schon geklärt, wie Präsident Siegmund Gruber am Montag in der Sky-Sendung „Talk und Tore“ sagte. Präsentiert wird der neue Trainer, der seinen Vertrag noch nicht unterschrieben hat, erst nach der Saison. Gruber erklärte aber, dass es sich dabei nicht um WAC-Trainer Christian Ilzer handle.

London calling

Vor dem Spiel gegen die Austria, das vor allem für die Wiener wichtig ist, wartet eine spektakuläre Aufgabe: Am Donnerstag fliegen die Linzer nach London, um ab 16 Uhr gegen Arsenal unter Ausschluss der Öffentlichkeit zu testen. „Die Mannschaft hat sich dieses Spiel absolut verdient“, sagt Glasner über die Einladung. Sein Team hat die ehrenvolle Herausforderung, als Generalprobe für das Europa-League-Finale gegen Arsenals Stadtrivale FC Chelsea zu dienen.

Pikantes Detail: Trotz der Auszeichnung der Einladung durch Arsenal müssen die Linzer im Endspiel zu Chelsea halten: Sollte der Dritte der Premier League die Europa League gewinnen, wird (anders als bei einem Arsenal-Sieg) ein Platz in der Champions League frei. Profitieren würden im komplizierten UEFA-System die Linzer. Zumindest ein Platz in der Gruppenphase der Europa League wäre auch nach einem Scheitern in der Quali zur Champions League fix.

Feindbild Gebauer

In dieser außergewöhnlichen Woche gibt es aber auch ein unerwartetes Problem. Die LASK-Fanszene hat in St. Pölten gegen den (ersten) Einsatz von Ersatzgoalie Thomas Gebauer protestiert. Der langjährige Ried-Kapitän war vor Saisonbeginn vom Lokalrivalen als routinierte Absicherung verpflichtet worden. Keine Unterstützung für den LASK, Pfiffe gegen den 36-Jährigen und – was Glasner besonders empört hat – es gab sogar tiefe Beleidigungen. „Gebauer wurde übelst beschimpft. Dafür habe ich null Verständnis. Diese Leute bezeichne ich nicht als Fans – sie sind sich selbst am wichtigsten.“

Glasner hob hervor, dass sein früherer Zimmerkollege aus Rieder Zeiten dazu beigetragen habe, wie gut U-21-Teamgoalie Schlager wurde: „Er ist allen Tormännern im Training eine Stütze und genießt unsere größte Wertschätzung.“ Eine Versöhnung mit den „Fans“ wird es in Glasners letzten Amtstagen nicht geben: „Ich führe kein Gespräch mit ihnen.“

Alexander Huber

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