Frauenfußball und Schuldenabbau: Wie die Liga-Beschlüsse wirken

Zukunft: Frauenfußball als Pflicht in der Bundesliga
Nach der Hauptversammlung: Negatives Eigenkapital kann ab 2025 die Lizenz kosten. Fehlender Frauenfußball würde "nur" eine Geldstrafe bringen.

Der Frauenfußball wird zur Pflicht – aber wie genau? Ab Sommer als Lizenzkriterium verankert, ist ein eigenes Team oder ein Kooperationsteam zu stellen. Als dritte Möglichkeit wären „weitere Maßnahmen zu erfüllen, die den Frauenfußball entsprechend fördern“.

Liga-Vorstand Christian Ebenbauer weist darauf hin, dass die UEFA zwar den Frauenfußball in der Lizenzierung wünscht, aber (noch) keine genaueren Vorgaben entwickelt hat. Die Liga und ihre Vereine wollen die erwähnten „Maßnahmen“ mit Leben und konkreten Taten erfüllen.

Panik muss aber nicht ausbrechen bei Vereinen wie dem WAC, die bisher nicht aktiv geworden sind: Die Frauen sind derzeit ein B-Kriterium, das heißt, auf eine Nicht-Erfüllung würde „nur“ eine Geldstrafe folgen.

Prozentrechnung

Schärfer wird beim Thema „Abbau von Schulden“ vorgegangen. Negatives Eigenkapital ist ab sofort jährlich um mindestens zehn Prozent zu reduzieren.

Für die kommende Saison ist das ein C-Kriterium (eine Empfehlung), im Jahr darauf ein B-Kriterium und ab 2025/’26 ein A-Kriterium. Ein Bundesliga-Verein, der dann seine Verbindlichkeiten nicht um zehn Prozent verringern kann, darf auch keine Lizenz mehr bekommen.

Austria-Problem

Im aktuellen Jahresabschluss weisen die Austrias aus Wien und Klagenfurt 16,3 sowie 7,9 Millionen negatives Eigenkapital auf. Die Wiener müssten 2025 das Minus um 1,63 Millionen verringern, die Kärntner um 800.000 Euro.

Niederlage für Rapid

Rapid hat damit kein Problem: Das Frauenteam ist in der Startphase, das Eigenkapital ist mit 21,4 Millionen positiv.

Allerdings gab es bei einer anderen Abstimmung eine Pleite: Zum Nachfolger von Ex-Präsident Bruckner im Liga-Aufsichtsrat wurde nicht Präsident Wrabetz, sondern Ried-Boss Daxl gewählt.

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