Barisic: "Es wird mir nicht leicht fallen, mich ganz zu lösen"
10.000 Fans werden in Hütteldorf erwartet. Es steht am Freitag ab 19 Uhr lediglich ein Testspiel auf dem Programm, aber die Aufbruchstimmung nach der Hauptversammlung wird sich auch am Besuch gegen Schalke zeigen. Danach beginnt die eigentliche Winterpause mit Urlaub bis zum 5. Jänner.
Die Machtübergabe war friedlich, die Finanzen sind – so wie von der alten Führung betont – tatsächlich solide, künftig wird der Sport in den Vordergrund gerückt.
Führungskraft gesucht
Die Schlüsselfiguren heißen Steffen Hofmann und Zoran Barisic.
Spekulationen, dass die neue „starke Stimme des Sports“ (© Präsident Wrabetz) und der Cheftrainer dazwischen keinen neuen Sportdirektor benötigen, zerstreut Barisic im KURIER-Gespräch: „Das würde sich auf Dauer nicht ausgehen. Wir brauchen eine neue Führungskraft. Da geht es auch um die Organisation im Sport mit sehr vielen Terminen und Besprechungen.“
Mit der Rückkehr auf den Trainingsplatz hat Barisic seine Bestimmung wieder gefunden: „Es macht Spaß. Vor allem, weil ich sehe, dass etwas weitergeht.“
Zu großer Kader?
Der Langzeit-Rapidler ist für jeden Sportchef ein dankbarer Trainer, weil er nicht teure Verstärkungen fordert, sondern lieber Talente entwickelt. Auch jetzt denkt der 52-Jährige eher an eine Kaderreduktion: „Wenn die Gruppe gesund bleibt, ist der Kader sehr groß. Es wird eine Challenge für mich, die persönlichen Enttäuschungen im Frühjahr nicht zu groß werden zu lassen.“
Allerdings: Barisic hat seit jeher wie ein Sportchef gedacht und sich schon 2013 vom damals neuen Präsidenten Krammer Investitionen in ein Trainingszentrum wie das nun fertiggestellte im Prater gewünscht.
Wird er es schaffen, „nur“ noch Trainer zu sein? „Es stimmt, dass es mir nicht leicht fallen wird, mich ganz von dieser Aufgabe zu lösen. Aber ich bin ein Teamplayer“, betont Barisic. „Ich werde nur darauf schauen, dass wir nicht mit den Millionen herumwerfen.“
Querfelds Gegenangebot
Nicht abgehen wird dem baldigen Ex-Sportchef das Gefeilsche mit Spielerberatern um Provisionen und Transferbeteiligungen. Aktuell kämpft Barisic noch um Vertragsverlängerungen mit U-21-Teamspieler Querfeld sowie den Torhütern Hedl und Gartler.
Besonders bei Querfeld und seinem auslaufenden Vertrag drängt die Zeit. „Es gibt zu unserem Angebot nun ein Gegenangebot. Wir werden schauen, ob wir uns mit Leos Management einigen können.“
Neuer Assistent
Zuletzt war Hofmann auf Wunsch von Barisic – neben Langzeit-Assistent Thomas Hickersberger – als zweiter Co-Trainer im Team. „Zoki wurde als Trainer jeden Tag jünger“, staunt Hofmann, der 2023 ins operative Geschäft wechselt. An der genauen Position und den Verantwortlichkeiten wird mit dem Präsidium getüftelt.
Barisic sucht einen neuen Co: „Das ist notwendig.“
Außerdem wird es Zuwachs im Bereich „Data Science“ geben: Mit den Beratern von Ernst + Young (EY) wird gerade analysiert, wie die erhobenen Daten noch besser für die tägliche Arbeit genutzt werden können. Zusätzlich läuft eine Partnerschaft mit der Management- und Video-Plattform SoccerLAB.
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