Mit der erstmaligen Qualifikation für eine EM und den Auftritten bei der Endrunde in den Niederlanden 2017 bekam auch die heimische Liga einen Kick. 2018 stieg Planet Pure als Namenssponsor der Frauen-Bundesliga ein. Das Vorarlberger Unternehmen entwickelt und produziert ökologische Wasch- und Reinigungsmitteln. Nachhaltig soll auch das Sponsoring sein, ein Ausstieg ist auch in der Corona-Krise nicht angedacht.
Die Liga hat, wie bei den Männern Salzburg, mit
St. Pölten einen Serienmeister. Präsident Wilfried Schmaus ist bei der Sponsorsuche so erfolgreich, dass er einigen Spielerinnen auch Profiverträge geben kann. „Die Liga wird es spüren, aber überleben werden es alle Vereine. Dann hast du halt keine Ausländerinnen mehr oder zahlst statt zehn Euro nur noch fünf Euro Aufwandsentschädigung“, sagt er.
Die Liga wurde aufgrund des großen Leistungsgefälles auf zehn Klubs verkleinert. Mit der Wiener Austria (noch in Spielgemeinschaft mit Frauen-Traditionsklub Landhaus) engagiert sich nach Wacker Innsbruck, Sturm Graz und St. Pölten ein vierter Männer-Bundesliga-Klub im
Frauenfußball.
Auch die ORF-Liveübetragungen sorgten für mehr Beachtung des Frauenfußballs. Der
FC Südburgenland zum Beispiel hat seit Februar mit der Unterwäschemarke Skiny einen namhaften Hauptsponsor. Der ÖFB holte das Finale der Champions League nach Wien (das aber nicht im Mai stattfinden kann) und investierte im Sommer in eine große Imagekampagne für die Liga.
Thomas Wirnsberger ist Obmann des SV Neulengbach, der von St. Pölten als Serienmeister abgelöst worden ist. Wirnsberger glaubt nicht, dass wegen der Corona-Pause Spielerinnen die Karriere beenden werden. „Frauen spielen nicht des Geldes wegen, sondern aus Leidenschaft.“
Das sagt auch Eder, die wie ihre Kolleginnen vier bis sechs Trainingseinheiten pro Woche absolviert. Aber englische Wochen seien nicht möglich, weil viele der Spielerinnen arbeiten oder studieren. „Wir lieben den Fußball und machen alles, um besser zu werden, obwohl erschwerende Umstände hinzukommen. Das ist Leidenschaft.“
Eine kritische Anmerkung hat Eder schon zur Männer-Bundesliga, aber nicht, weil die Corona-Tests für die Frauen-Bundesliga zu teuer sind. „Ich könnte es persönlich auch nicht mit meinem Gewissen vereinbaren, nur einen Corona-Test für mich zu beanspruchen, den ein Mensch, dessen Gesundheit gefährdet ist, viel dringender braucht.“ Auch mit dem Hintergrund, dass die Bundesliga noch länger stillstehen wird. Minister Kogler hatte angedeutet, dass es erst wieder Amateurfußball geben könnte, wenn ein Impfstoff gefunden ist. Zumindest bis Ende Juni sind die Fußballplätze gesperrt.
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