Formel 1: Wie Red Bull trotz der Unruhe erfolgreich bleiben will

Formel 1: Wie Red Bull trotz der Unruhe erfolgreich bleiben will
Im Hintergrund regiert ein Machtkampf. Kann Verstappen trotz des Trubels in Melbourne gewinnen?

Nach den Turbulenzen außerhalb der Rennstrecke ist für Red Bull wieder Tagesgeschäft angesagt. Beim Formel-1-Rennen am Sonntag in Melbourne (5.00 Uhr/live ServusTV, Sky) will Max Verstappen seinen dritten Sieg im dritten Rennen feiern. Trotzdem bleiben die Spannungen hinter den Kulissen allgegenwärtig.

Während auf der Strecke mit zwei Siegen für Max Verstappen alles rund läuft, kommt das Team abseits davon nicht zur Ruhe. Nach dem Machtkampf innerhalb des Teams und der damit verbundenen Beinahe-Ausbootung von Berater Helmut Marko, hat die mittlerweile suspendierte Mitarbeiterin von Red Bull beim Motorsport-Weltverband FIA Beschwerde gegen Teamchef Christian Horner eingereicht.

Horner ist von jener Frau grenzüberschreitendes Verhalten vorgeworfen worden, er wurde allerdings von einer internen Untersuchung entlastet. Allerdings ist bei Red Bull seither von einem Machtkampf die Rede. Auf der einen Seite sollen neben Horner auch die thailändischen Mehrheitseigentümer, die Familie Yoovidhya, stehen. Die andere Fraktion rund um Marko, Geschäftsführer Oliver Mintzlaff und auch das Team um Max Verstappen soll eine Ablösung von Horner fordern. Daraufhin war kurz von einer Suspendierung von Marko aufgrund von angeblicher Leaks die Rede, diese wurde aber nicht umgesetzt.

Sportlich geht trotz aller Nebengeräusche Max Verstappen als großer Favorit ins Rennen. Der 26-jährige Niederländer hat beide bisherigen Saisonrennen ungefährdet gewonnen und stand im vergangenen Jahr in „Down Under“ ganz oben auf dem Podest: „Wir freuen uns auf das Rennen in Melbourne. Es ist eine sehr schnelle Strecke, die eine gute Mischung aus Geschwindigkeit auf der Geraden und gutem Grip in den Kurven erfordert - es geht also darum, den Mittelweg zu finden.“

Sergio Perez, der mit zwei zweiten Plätzen aufzeigte, freut sich besonders auf die Stimmung in Australien: „Es ist immer eine lustige Rennwoche und die Fans bringen eine tolle Energie an die Strecke. Das Auto hat sich bisher konkurrenzfähig angefühlt, aber der Albert Park ist ein ganz anderer Test und es wird interessant sein, wie wir uns schlagen.“

Als härtester Herausforderer für Red Bull hat sich bisher Ferrari herauskristallisiert. Zwei dritte Plätze von Carlos Sainz und Charles Leclerc stehen in der Saison zu Buche. Sainz sollte nach seiner Blinddarm-OP ein Comeback feiern. „Carlos ist hier in Melbourne und es geht ihm gut. Wir erwarten, dass er fahren kann“, sagte ein Sprecher von Ferrari. Sollte es sich doch nicht ausgehen, stünde wieder Oliver Bearman bereit. Der 18-Jährige feierte in Jeddah mit Platz sieben ein bemerkenswertes Debüt.

Einen Schritt nach vorne will nach dem verpatzten Saisonstart Mercedes machen. Ein fünfter Platz von George Russell zum Auftakt in Bahrain war bisher das Höchste der Gefühle. „Wir haben seit Jeddah hart gearbeitet und auf den Erkenntnissen der ersten beiden Rennen aufgebaut“, erklärte Teamchef Toto Wolff. „Es ist ermutigend, das Potenzial des W15 zu sehen, aber es gibt auch Bereiche, in denen wir uns verbessern müssen. Wir hoffen, dass wir in Melbourne erste Fortschritte erzielen können.“

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