Finale CL-Abfuhr bei Milan: Salzburg überwintert in Europa League

Finale CL-Abfuhr bei Milan: Salzburg überwintert in Europa League
Österreichs Serienmeister musste sich in Mailand klar mit 0:4 geschlagen geben, bleibt dem Europacup aber erhalten.

Groß war die Hoffnung auf ein Wunder von Mailand, dass man doch noch den Aufstieg ins Achtelfinale der Champions League schafft. Doch die Salzburger Festspiele in Mailand blieben aus. Vielmehr lief der AC Milan zur Gala-Form auf, siegte 4:0 und sicherte sich Platz zwei und das letzte offene Achtelfinalticket in Gruppe E.

AC MILAN – RED BULL SALZBURG 4:0 (1:0)
Tore: 1:0 (14.) Giroud, 2:0 (46.) Krunic, 3:0 (57.) Giroud, 4:0 (91.) Messias.
Gelbe Karten: Keine bzw. Okafor, Gourna-Douath.
Milan: Tatarusanu – Kalulu (86. Gabbia), Kjaer, Tomori, T. Hernandez (78. Ballo-Toure) - Tonali, Bennacer (69. Pobega) - Rebic, Krunic (78. De Ketelaere), Leao (69. Messias) – Giroud.
Salzburg: Köhn - Dedic, Solet (46. Bernardo), Pavlovic, Wöber (77. Ulmer) - Gourna-Douath (64. Kameri) - Seiwald, Sucic, Kjaergaard – Adamu (62. Sesko), Okafor (77. Koita).

Aber auch Salzburg fährt nicht mit leeren Händen nach Hause. Weil Gruppensieger Chelsea sein Heimspiel gegen Zagreb drehte und 2:1 gewann, beendet Salzburg die Gruppenphase auf Platz drei und darf im Frühjahr in der K.o.-Phase der Europa League weiterspielen. Das vor der Saison ausgegebene Ziel, international zu überwintern, ist somit erreicht. An einem bitteren Abend wie am Mittwoch jedoch nur ein schwacher Trost.

Finale CL-Abfuhr bei Milan: Salzburg überwintert in Europa League

Tolle Stimmung

Laut, es war einfach nur laut im ehrwürdigen San Siro. Knapp 75.000 Fans schraubten den Lärmpegel schon vor dem Anpfiff in schwindlige Höhen. Schnell wurde klar: Salzburg würde hier nicht nur gegen den amtierenden italienischen Meister spielen, sondern hatte auch noch den stimmgewaltigen Anhang der „Rossoneri“ gegen sich. Da konnten die rund 4.000 mitgereisten Salzburg-Fans, die alles gaben, wenig dagegen ausrichten.

FBL-EUR-C1-AC MILAN-SALZBURG

Dementsprechend beeindruckt zeigte sich die junge Salzburger Mannschaft – die Startelf war noch einmal jünger als zuletzt – in den Anfangsminuten. Als Solet, der rechtzeitig fit wurde, wegrutschte, musste die Außenstange nach einem Hernandez-Schuss retten (3.). Gerade, nachdem die Gäste besser ins Spiel kamen und Kjaergaard den ersten Schuss Richtung Tor abgab (11.), passierte es. Giroud nickte nach einem Eckball zum 1:0 ein (14.). Die zuletzt oft gelobte Abwehr inklusive Tormann Köhn versagte im Kollektiv.

Die Mailänder ließen auch in der Folge ihre Muskeln spielen, überzeugten immer wieder mit ganz viel Tempo Richtung Tor. Vor allem Hernandez und Leao zeigten, was sie können. Zu einem zweiten Treffer reichte es vor der Pause jedoch nicht. Salzburg versteckte sich auch nach dem Rückstand nicht, hatte in einer temporeichen ersten Halbzeit sogar mehr Ballbesitz (54 Prozent).

Auch die Chancen waren da, doch Adamu vergab zweimal aus aussichtsreicher Position (17., 45.) und Sucic zielte mitten aufs Tor (28.). Milan war zwar die bessere Mannschaft, noch war aber nichts verloren. Salzburg hatte noch etwas vor, kam vorzeitig aus der Kabine, konnte den Wiederanpfiff nicht erwarten.

Champions League - Group E - AC Milan v FC Salzburg

Hohe Qualität

Ein klassischer Fall von Übermotivation, wie sich herausstellen sollte. Denn nicht einmal eine Minute und zwei verlorene Kopfballduelle im Strafraum später führte Milan mit 2:0. Krunic hatte nach Giroud-Assist getroffen (46.), wieder machte die Salzburger Abwehr keine gute Figur. Spätestens als Altmeister Giroud gegen die jungen Salzburger auch noch zum 3:0 (57.) traf (Leao hatte den Ball ungestört um den Strafraum führen dürfen, Dedic bei der Hereingabe gepatzt), brachten die hüpfenden Tifosi selbst die Pressetribüne ins Wanken.

Während der verletzte Ibrahimovic draußen applaudierte, hieß es für Salzburg den Schaden in Grenzen zu halten und Chelsea die Daumen zu drücken. Leao traf noch die Latte (66.), Messias besorgte den 4:0-Endstand während die Welle durchs Stadion ging(91.).

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