Fand die Admira den idealen Zeitpunkt für den Trainerwechsel?

FUSSBALL: FC FLYERALARM ADMIRA TRAINER: SOLDO
Zeitgewinn: Warum der neue Coach Zvonimir Soldo just vor dem Spiel bei Schlusslicht WSG Tirol engagiert wurde ...

Gibt es den idealen Zeitpunkt für einen Trainerwechsel? Kaum. Für viele Experten war es überraschend, dass sich die Admira nach nur zwei Spielen im Frühjahr von Trainer Klaus Schmidt getrennt und mit Zvonimir Soldo einen Ex-Assistenten von Felix Magath, dem neuen starken Mann in der Südstadt, geholt hat.

Für den Vorletzten steht am Sonntag das Duell bei Schlusslicht WSG Tirol an, bevor in der letzten Runde des Grunddurchganges Altach in die Südstadt kommt. Spiele gegen Konkurrenten im Abstiegskampf, die von vielen als sehr wichtig eingeschätzt werden. Doch sind sie das?

Der neue Trainer schränkt vor seinem Debüt in Innsbruck ein: „Ich will jetzt nicht sagen, dass es das wichtigste Spiel ist.“ Die Admira trifft in der Qualifikationsrunde noch je zweimal auf die Tiroler und die Vorarlberger. Weil auch die Punkte nach dem Grunddurchgang halbiert werden, fällt die Entscheidung im Abstiegskampf erst in diesen Spielen.

Vielleicht musste Schmidt auch deshalb gehen, weil der neue Trainer nun drei Trainingswochen hat, bevor der Abstiegskampf wirklich beginnt. „Jedes Spiel ist wichtig. Da aber danach die Punkte geteilt werden, wird in den beiden nächsten Spielen nichts Großartiges passieren, egal, ob du nun sechs Punkte holst oder nicht“, meint Admira-Sportchef Amir Shapourzadeh. Und er stellt klar: „In der Winterpause waren wir uns noch sicher, dass wir mit Klaus Schmidt den Klassenerhalt schaffen können.“ Lange hielt das Vertrauen nicht.

Thomas Silberberger wirkte vor dem Kellerduell ein wenig ratlos. "Das wird ein Schuss ins Blaue", meinte der WSG-Coach, dem es normal selten einmal die Sprache verschlägt. "Aber diesmal haben wir überhaupt keine Ahnung, was da mit Soldo auf uns zukommt." Klaus Schmidt ("jeder weiß, wie seine Teams auftreten") hätte die Wattener niemals auf dem falschen Fuß erwischen können, versichert Silberberger, aber bei Soldo ist das nun anders.

Vorsorglich hat Silberberger in den Tiefen des Internet-Archivs die taktische Formationen in Soldos Zeit als Trainer des 1.FC Köln angesehen. "Ich gehe davon aus, dass er es eher defensiver anlegen wird", meint der WSG-Coach, der seine Mannschaft damit allerdings nicht weiter belästigen will. "Wir werden uns auf unsere eigenen Stärken konzentrieren. Ich spüre nach dem 2:0 gegen den WAC eine Aufbruchstimmung."
 

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