Ex-Weltfußballer Ronaldinho bleibt in Paraguay länger in Haft

Ex-Weltfußballer Ronaldinho bleibt in Paraguay länger in Haft
Nach der Affäre um seinen gefälschten Pass lehnte der Richter den Antrag auf Kaution oder Hausarrest ab.

Der brasilianische Ex-Fußballstar Ronaldinho muss wegen seiner Einreise mit mutmaßlich gefälschten Pässen vorerst in Paraguay in Untersuchungshaft bleiben. Ein paraguayischer Richter lehnte einen Antrag von Ronaldinhos Anwälten ab, den 39-Jährigen auf Kaution freizulassen oder in Hausarrest zu überführen, wie die Staatsanwaltschaft am Dienstag mitteilte.

Neue Beweise

Richter Gustavo Amarilla verwies auf die Schwere des Falles, neue Beweise sowie auf die Beteiligung von Beamten und Geschäftsleuten, die Ronaldinhos Aufenthalt in Paraguay ermöglicht haben sollen. Amarilla räumte ein, dass die Maßnahmen hart seien, jedoch liege es in seiner Verantwortung, dass die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft nicht unterbrochen würden, was seiner Ansicht nach der Fall sein könnte, wenn die Verdächtigen „aus dem Land fliehen“.

Ronaldinhos Anwalt hatte am Wochenende beteuert, der Ex-Fußballer habe die gefälschten Dokumente nicht absichtlich benutzt. „Ronaldinho hat kein Verbrechen begangen, weil er nicht wusste, dass der Pass, den sie ihm gegeben haben, gefälscht war“, sagte Sergio Queiroz. Dem 39-Jährigen waren die Pässe demnach von einer Stiftung zur Verfügung gestellt worden, „um leichter Geschäfte im Land machen zu können“.

Ronaldinho, zweimaliger Weltfußballer und Weltmeister von 2002, wollte in Paraguay Werbung für sein neues Buch machen. Zugleich wollte er ein Programm starten, das Kinder für einen sportlichen Lebensstil begeistern soll, und das Casino eines brasilianischen Geschäftsmannes eröffnen.

Fehltritt

Dem früheren Starspieler des FC Barcelona und seinem Bruder waren im November 2018 in ihrer Heimat Brasilien die Reisepässe entzogen worden, weil sie Strafzahlungen in Höhe von umgerechnet 2,2 Millionen Euro nicht geleistet hatten. Diese Strafe war verhängt worden, weil sie bei der Bebauung eines Grundstücks in Porto Alegre massive Umweltschäden verursacht hatten.

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