Ex-Sturm-Coach Hyballa: "Wir Trainer sind Putzlappen geworden"

Fussball, Rapid - Graz
Nicht nur in der österreichischen, auch in der deutschen Bundesliga stehen Trainerwechsel an der Tagesordnung.

In der österreichischen Bundesliga waren es 15 Trainerwechsel während oder am Ende der abgelaufenen Saison. Hartberg ist der einzige Verein, der seinen Coach Markus Schopp auch über die Saison hinaus beschäftigt. In Liga zwei waren es ebenfalls mehr als ein Dutzend Trainerwechsel. In der deutschen Bundesliga wechselten die 36 Klubs laut Bild ganze 40 Mal ihre Coaches. Der Trainerberuf wird immer schnelllebiger, die Fluktuation immer höher.

Einer, der in den letzten Jahren zahlreiche Stationen hinter sich hat, und dabei etwa Sturm Graz oder auch Bayer Leverkusen trainierte, ist Peter Hyballa. Der 43-Jährige ist aktuell in der Slowakei tätig, jubelte dort erst jüngst über den Vizemeistertitel mit DAC Dunajska Streda.

"Ist der eine verbraucht, kommt der nächste"

Die Bild begleitete den Deutschen für ein paar Tage. Dabei äußerte sich Hyballa auch zu den häufigen Trainerwechseln: "Im Fußball kannst du höchstens für sechs Wochen planen. Fünf Niederlagen, und du kannst dich verabschieden. Wir Trainer sind Putzlappen geworden. Ist der eine verbraucht, kommt der nächste." 

Gernot Zierngast, Vorsitzender der Vereinigung der Fußballer, bezeichnete den Trend im Standard zuletzt als traurig: "Die Trainer sind das schwächste Glied, ihr Gehalt wird in der Tat immer mehr ein Schmerzensgeld." Zierngast hofft jedenfalls auf ein Umdenken: "Funktionäre sollten Trainer schützen und nicht beim geringsten Gegenwind fallenlassen."

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