Rapid: Sonderlob für entfesselten Schaub
Rapids Einzug in die Gruppenphase der Europa League ist nicht viel mehr als ein Formalakt. Der 4:0-Auswärtssieg der Hütteldorfer am Donnerstag gegen AS Trencin lässt so gut wie keine Zweifel am Weiterkommen offen, die offizielle Besiegelung wird in einer Woche im Play-off-Rückspiel im Allianz Stadion erwartet.
Dass die Fronten schon nach der ersten Partie klar abgesteckt sind, lag zu einem großen Teil an Louis Schaub. Der ÖFB-U21-Teamspieler glänzte in Zilina mit einem Triplepack, hält damit nach 23 Europacup-Partien für Rapid bei 15 Treffern und hat in den acht Pflichtspielen in dieser Saison ebenso viele Tore erzielt.
In den jüngsten vier Matches traf er gleich sieben Mal ins Schwarze. "Es läuft gerade richtig gut für mich. Ich hoffe, ich kann das die ganze Saison konstant zeigen", erklärte Schaub. Die Gründe für die Leistungsexplosion dürfte der 21-Jährige kennen, verraten wollte er sie allerdings nicht. "Seit dem Sommer habe ich in vielen Bereichen etwas verändert. Doch was genau, das behalte ich für mich."
Tore als Belohnung
Sonderlob für den 21-Jährigen gab es von Trainer Mike Büskens. "Louis ist seit dem ersten Tag sehr fokussiert, er hat aus meiner Sicht Schritte gemacht, was das Selbstverständnis und das Spiel gegen den Ball betrifft." Zwar sei eine Fortsetzung der beeindruckenden Treffsicherheit nicht unbedingt zu erwarten, "aber darum geht es gar nicht. Es geht um die Art und Weise, wie er sich präsentiert, und die Tore sind die Belohnung dafür", sagte der Rapid-Coach.
Schaubs derzeitiger Vertrag gilt noch bis Saisonende, eine Ausstiegsklausel in seinem Kontrakt lief im Juli ab. Nicht nur deshalb geht Büskens davon aus, den Offensivspieler auch nach dem Ende der Transferzeit am 31. August im Kader zu haben. "Ich habe nicht das Gefühl, dass er uns verlassen wird und kann mir definitiv nicht vorstellen, dass er im September woanders spielt."
"Darüber will ich nicht reden"
Schaub selbst gab sich zu diesem Thema zugeknöpft. "Darüber will ich nicht reden", sagte der gebürtige Deutsche, als er nach einem möglichen Wechsel noch in diesem Sommer gefragt wurde.
Lieber sprach Schaub über die hervorragende Ausgangsposition für das Rückspiel gegen Trencin. "Wir dürfen uns nicht zu sicher sein, aber es sollte nichts mehr anbrennen." Büskens vertrat eine ähnliche Ansicht. "Es ist ein beruhigender Polster, doch das darf nicht dazu führen, dass man einschläft, denn man hat gesehen, dass Trencin sehr gut Fußball spielen kann."
Der Coach zeigte sich nach dem Gala-Auftritt gegen den slowakischen Doublegewinner hochzufrieden, auch wenn seine Mannschaft speziell in der ersten Hälfte Chancen auf einen noch höheren Sieg ausgelassen hatte. "Doch wenn uns jemand vor dem Spiel gesagt hätte, wir gewinnen 4:0, hätten wir das sofort unterschrieben."
Das Resultat stieß die Tür zur insgesamt sechsten Teilnahme an der Europa-League-Gruppenphase und damit zu weiteren Millionen-Einnahmen weit auf. Den Hütteldorfern winkt ein Startgeld von 2,4 Millionen Euro, ein Sieg wäre 360.000, ein Unentschieden 120.000 Euro wert.
Bevor der Europacup-Aufstieg endgültig fixiert werden kann, geht es allerdings noch gegen einen Angstgegner. Am Sonntag gastiert Rapid in der Lavanttal-Arena des WAC, wo den Grün-Weißen in bisher acht Liga-Partien nur ein Sieg gelang. Ob Büskens in diesem Match auf Rotation setzt, ließ er offen. "Wir müssen von Woche zu Woche schauen, wie die Spieler mit den Belastungen umgehen", sagte der 48-Jährige.
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