Salzburg kassiert in Brügge die erste Saisonniederlage

Salzburgs Europa-League-Frühling beginnt nicht nach Wunsch: Österreichs Meister unterliegt mit 1:2.

31 Pflichtspiele war Salzburg im Herbst ungeschlagen geblieben. Im altehrwürdigen Jan-Breydelstadion in Brügge, das schon viel bessere Zeiten gesehen hat, endete gestern die Erfolgsserie.Belgiens Meister Club Brügge verwandelte dank einer starken zweiten Hälfte einen 0:1-Rückstand in einen 2:1-Sieg. Die erste Saisonniederlage der enttäuschenden Salzburger ging in Ordnung. Diese ist aber kein Beinbruch. Dank des Auswärtstores reicht im Rückspiel am kommenden Donnerstag schon ein 1:0 zum Weiterkommen.

Trainer Marco Rose setzte in Brügge auf jene Spieler, mit denen er im Herbst in allen Pflichtspielen unbesiegt geblieben war. Mit Erling Braut Haaland und Albert Vallci fanden sich just die beiden Winterneuzugänge, die nach Belgien mitgenommen worden waren, auf der Tribüne im Jan-Breydelstadion wieder. Obwohl die Salzburger also mit elf Spielern angetreten waren, die sich in- und auswendig kennen, waren Kontaktschwierigkeiten schon in der Startphase nicht zu übersehen.

Österreichs Meister hatte Probleme – mit dem Gegner, aber noch größere mit  dem Rasen, der besonders in der Salzburger Hälfte in einem Zustand war, der jedem Hobbygärtner Tränen in die Augen treiben würde. Trotzdem konnten die Gäste früh in Führung gehen – dank kräftiger Mithilfe der Belgier: Einen Abschlag von Ulmer ins Niemandsland der gegnerischen Hälfte berechnete die Brügge-Abwehr völlig falsch. Der auffällige Junuzovic konnte den unmotiviert aus dem Tor gelaufenen Keeper Horvath mit einem Heber bezwingen – 1:0.

Aber die Salzburger hatten weiter Schwierigkeiten in der Defensive. Besonders der bullige Brasilianer Wesley ließ Gegenspieler Pongracic einige Male ganz schlecht aussehen. Dem 1:1 nahe kamen die Belgier allerdings nicht wirklich, die Salzburger dem 2:0 hingegen schon. Ramalho kam im Strafraum ungehindert an den Ball, schoss jedoch in die falsche Richtung (34.).

Trendwende

Brügge-Coach Leko reagierte in der Pause mit einem Doppeltausch auf den Rückstand. Und die Maßnahme hätte sich schon nach wenigen Sekunden fast bezahlt gemacht: Einen Kopfball des eingewechselten  Poulain konnte Dabbur  mit einem Hechtsprung abwehren.

Club Brügge, angetrieben von einer enthusiastischen Anhängerschaft, kam immer besser ins Spiel. Zunächst hatte Dennis mit einem Stangenschuss Pech, Sekunden danach ging ein Kopfball von Denswil via Stange zum längst verdienten Ausgleich ins Tor (64.).

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Erst danach wurde auch Salzburg wieder gefährlich: Aber ein Kopfball von Dabbur  aus kurzer Distanz landete genau in den Händen von Keeper Horvath (66.). Es sollte die letzte wirklich gefährliche Offensivaktion des österreichischen Meisters bleiben. 

Brügge war spielbestimmend. Besonders auf der rechten Seite fanden die Belgier  zu viel Raum vor.  Von dort nahm in der 81. Minute auch das Unheil seinen Lauf: Eine abgefälschte Flanke verwertete Wesley per Kopf zum 2:1-Siegestor. Ein später Ausgleich wie beim 2:2 im Sechzehntelfinalhinspiel bei Real Sociedad im Vorjahr blieb Salzburg diesmal verwehrt.

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