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Sport Fußball

Es geht um 1,4 Millionen: Korruptionsverdacht beim FC Barcelona

Die Katalanen werden beschuldigt, Schiedsrichter beeinflusst zu haben. Die Staatsanwaltschaft ermittelt.

02/15/2023, 08:17 PM

Der FC Barcelona steht unter Verdacht, Schiedsrichter beeinflusst zu haben. Der spanische Fußballklub soll einem Unternehmen des damaligen VizeprĂ€sidenten des Schiedsrichterausschusses CTA, JosĂ© MarĂ­a EnrĂ­quez Negreira, zwischen den Jahren 2016 und 2018 insgesamt knapp 1,4 Millionen Euro fĂŒr Beraterdienste ĂŒberwiesen haben.

Wegen des Verdachts der „Korruption zwischen Privatpersonen“ habe die Staatsanwaltschaft schon vor einigen Monaten Ermittlungen gegen beide Seiten eingeleitet, berichteten zunĂ€chst der Radiosender Cadena Ser und anschließend weitere spanische Medien am Mittwoch unter Berufung auf die Behörden. Die Staatsanwaltschaft bestĂ€tigte diese Informationen.

Den Medienberichten zufolge rĂ€umten sowohl die Vertreter des Primera-DivisiĂłn-TabellenfĂŒhrers als auch EnrĂ­quez Negreira bei ihren jeweiligen Anhörungen die Zahlungen ein, bestritten aber den Vorwurf der Korruption. Barças aktueller KlubprĂ€sident Joan Laporta nahm seinen VorgĂ€nger, den fĂŒr die Zahlungen verantwortlichen Josep Bartomeu, in Schutz, obwohl er Bartomeu ansonsten oft kritisiert.

Laporta vermutet hintergrĂŒndige Motive: „Es ist kein Zufall, dass diese Information gerade jetzt veröffentlicht werden, wo es bei Barça gut lĂ€uft.“ Der Verein habe Beraterdienste in Anspruch genommen. „Das ist aber im Fußball bei den großen Klubs sehr normal“, beteuerte er.

Auch Barcelonas Trainer Xavi reagierte verĂ€rgert auf die Medienberichte. Er stehe total hinter dem Verein. „Wir analysieren intern immer die Schiedsrichter, die uns zugelost werden“, erklĂ€rte er am Mittwoch vor Journalisten. „Das machen wir, klar, aber das machen wir schon seit vielen Jahren, das ist keine neue Nachricht.“

EnrĂ­quez Negreira war zwischen 1977 und 1992 Schiedsrichter in der ersten Liga Spaniens und anschließend zwischen 1994 und 2018 VizeprĂ€sident des CTA. Im Interview mit Cadena Ser betonte der 77-JĂ€hrige am Mittwoch, er habe den FC Barcelona als CTA-VizeprĂ€sident bei keiner Entscheidung oder Schiedsrichterernennung bevorzugt behandelt. Seine Firma Dasniel 95 SL habe den Klub mĂŒndlich beraten, etwa wie sich die Spieler je nach Schiedsrichter verhalten sollten.

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