Ein Wechsel mit Misstönen: Rapid kauft Emanuel Aiwu von der Admira

Früher Gegner, künftig Mitspieler: Emanuel Aiwu (re.) gegen Rapids Kara
Der U-21-Teamverteidiger zeigte vor seinem Transfer Nerven. Rapid holt ihn trotzdem und will noch eine Offensivkraft präsentieren

Jahr für Jahr nimmt das Transferkarussell am Ende den größten Schwung. Mit Blick auf das Stoppschild am Dienstag um Punkt Mitternacht und verbunden mit den Unsicherheiten durch Corona ist die Nervosität heuer bei allen Beteiligten besonders hoch. Und einige verlieren dabei auch die Nerven.

So wie Emanuel Aiwu. Im Februar 2020 hatte Salzburg zwei Millionen Ablöse plus eine weitere für Boni geboten, doch die Admira sagte Nein. Am Wochenende war eine Einigung zwischen den Südstädtern und Rapid nahe, aber der U-21-Teamverteidiger dürfte befürchtet haben, wieder bleiben zu müssen.

Streik oder zu sehr abgelenkt?

Sein Wunsch, gegen Sturm (1:1) lieber nicht zu spielen, hat nicht nur Andreas Herzog empört. Der Trainer sah einen Streik, Aiwu lediglich den Hinweis, dass ihn der Transferpoker zu stark belaste.

Ein Wechsel mit Misstönen: Rapid kauft Emanuel Aiwu von der Admira

Auch in Hütteldorf sind solche Aktionen unbeliebt, gekauft wird Aiwu aber trotzdem. Die neue Nummer 4 unterschrieb einen Vertrag bis 2024.

Die Einigung auf die Ablöse soll ein Jahr vor Aiwus Vertragsende bei 750.000 Euro liegen.

Mehrere Gründe für Kauf

Neben dem riesigen Potenzial des 20-Jährigen sprachen zwei Gründe für den Kauf: Das Comeback von Christopher Dibon verläuft nicht nach Wunsch und Aiwu kann auch (wie im U-21-Nationalteam) Sechser, so wie rechter Verteidiger spielen.

Ballo statt Horvath?

Kein Problem wäre die Ablöse für Sascha Horvath mit seiner Ausstiegsklausel von 400.000 Euro bei Hartberg gewesen. Doch Rapid hat wie einst bei Gruber und Balic gegen den LASK den Kürzeren gezogen. Den 25-Jährige unterschrieb in Linz.

Die Wiener dürften Alternativen parat haben und wollen Last minute einen anderen Offensivspieler präsentieren – ein Legionärsplatz ist noch zu vergeben, weil alle Stammspieler bleiben dürften.

Es dürfte auf eine Leihe von Thierno Ballo hinauslaufen. Das Chelsea-Talent ist gerade mit Aiwu im U-21-Camp, aber kein echter Flügel.

Trainer Didi Kühbauer wäre dennoch zufrieden: Den Kader halten und mit zwei Verstärkungen in den Europacup-Herbst starten - mehr war nach den ablösefreien Verstärkungen Grüll und Ljubicic nicht mehr zu erwarten.

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