Ein echter Sir kennt keine Rachegelüste

Ein echter Sir kennt keine Rachegelüste
Wacker Innsbruck will den Erfolgslauf von SKN St. Pölten stoppen.

Karl Daxbacher hat auch deshalb den Beinamen Sir, weil ihm in der Öffentlichkeit nie ein böses Wort oder eine Beleidigung über die Lippen kommt. Selbst dann nicht, wenn ihm übel mitgespielt wird, so wie es dem Niederösterreicher vor zwei Jahren in St. Pölten widerfahren ist. Als ihm der damalige Sportdirektor Frenkie Schinkels Mittelklassespieler aus den Niederlande vorgesetzt hatte; als SKN-Funktionäre ihr eigenes Spiel gespielt hatten; und als Daxbacher den Trainersessel räumen müsste – eine der bittersten Erfahrungen in der langen Karriere des 65-Jährigen.

Vor dem Samstag-Duell mit seinem Ex-Verein ist Daxbacher freilich bemüht, die Brisanz aus dieser Partie zu nehmen. „Ehrlich gesagt, möchte ich über dieses Thema gar nicht mehr reden“, sagt der Trainer von Aufsteiger Wacker Innsbruck.

Lieber redet er über den aktuellen Erfolgslauf unter Dietmar Kühbauer, der den Letzten der Vorsaison vorübergehend bis auf Platz zwei gebracht hat. „Letztes Jahr ist bei St. Pölten oft alles Negative zusammengekommen, im Moment läuft gerade alles für sie“, erklärt Daxbacher. „Man wird sehen, ob sie wirklich so stark sind, wie es der zweite Platz aussagt.“

Der Innsbrucker Trainer-Routinier erwartet am Tivoli einen Gegner, der sein Heil in der Defensive sucht und „gegen den man nur sehr schwer ein Tor erzielt“. SKN-Trainer Kühbauer verteidigt seine Strategie: „Nur weil die Defensive gut steht, heißt das ja nicht, dass man nicht offensiv spielen kann.“ Immerhin hat der SKN in drei Runden bereits sechs Tore erzielt, „und wenn wir diesen Schnitt beibehalten können, wäre ich sehr zufrieden.“

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