Robert Almer wird sogar am Sonntag mit dem Auto anreisen und in der Merkur-Spielarena den Österreichern die Daumen drücken. „Heute verfolge ich das Nationalteam ja wie ein Fan.“ Almer blickt gerne zurück. „Es sind schöne Erinnerungen, weil Düsseldorf meine erste Station außerhalb von Österreich war. Noch dazu haben wir den Aufstieg in die Bundesliga geschafft. Die Euphorie hat damals viel bewirkt, die Fans waren offen und positiv, es war eine coole Zeit.“
Tägliches Altstadt-Fest
Heute noch schwärmt er von der Stadt, durch die der Rhein fließt. „Entlang des Flusses spielt sich das Leben ab, gibt es ein Lokal neben dem anderen. Das Ufer bietet sich auch an zum Radfahren, Laufen oder Spazierengehen.“ Nicht zu vergessen die bekannte Altstadt. „Mit der angeblich längsten Theke der Welt. Egal, an welchem Tag der Woche man in die Stadt geht, es gibt immer einen Junggesellen-Abschied. Es ist immer etwas los. Ab und zu war mir das sogar zu viel.“
Markus Suttner hat Düsseldorf etwas anders kennen gelernt. „Es war die Corona-Zeit mit den Lockdowns. Da gab es nicht viel zum Fortgehen am Abend. Düsseldorf ist nicht riesig, deshalb heißt es ja auch Dorf im Namen. Aber genau das macht es aus.“
Österreichs Nationalteam logiert ab Sonntag im Hyatt am Medienhafen. Almer: „Das ist ein neuer, cooler Stadtteil.“ Begeistert zeigen sich die beiden Ex-Teamspieler auch vom Düsseldorfer Stadion. „Groß, eng, laut“, meint Suttner. „Die Fans waren toll und auch realistisch. Nach einer Niederlage gegen eine große Mannschaft wie die Bayern gab es dennoch Applaus.“
Dach über dem Kopf
Düsseldorf lebt Fußball. Almer: „Das Stadion bietet eine tolle Atmosphäre, man sieht auch von ganz oben perfekt auf das Spielfeld.“ Die österreichischen Fans dürfen sich also auf ein Spektakel freuen. „Das Dach kann auch geschlossen werden. Zu meiner Zeit war ein Boxkampf von Klitschko dort, ein tolles Erlebnis.“ Einzig der Rasen muss regelmäßig neu verlegt werden, weil die Belüftung nicht die beste ist.
Für Suttner war Düsseldorf seine letzte Station als Legionär. „Wir wären gerne länger hier geblieben, sie wollten auch, dass ich den Vertrag verlängere. Aber als Familie haben wir uns entschieden, zurück nach Wien zu gehen.“
Dafür steht Suttner heute noch mit Fortuna Düsseldorf regelmäßig in Kontakt. „Für meine Masterarbeit nach meiner Karriere habe ich eine Konkurrenzanalyse machen müssen und dafür Düsseldorf gewählt. Daher ist der Kontakt zu der Fortuna nie abgerissen.“
Alles ist möglich
Den Österreichern trauen beide bei der EM alles zu. Suttner: „Es hängt vom Start ab, wie man 2016 gesehen hat.“ Almer ergänzt: „Gegen Ungarn hatten wir damals den Druck zu gewinnen, das ist vielleicht jetzt einfacher von der Ausgangslage, weil Frankreich der klare Favorit ist. Ich traue Österreich eine sehr gute Rolle zu, die Mannschaft hat sich entwickelt seit 2021 und ist mit der Art zu spielen für jeden Gegner ungut. Das Giftige mag in Wahrheit kein Gegner.“
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