Double zum Abschied? Wie es für Salzburg-Altstar Junuzovic weitergeht

Double zum Abschied? Wie es für Salzburg-Altstar Junuzovic weitergeht
Routinier Junuzovic freut sich auf das Cup-Finale gegen Ried. Nach dem Abschied aus Salzburg sind mehrere Optionen möglich.

Klein gegen Groß heißt es am Staatsfeiertag im Wörtherseestadion. Die Rollen vor dem Cup-Finale (17 Uhr/live ORF 1) sind klar verteilt: Salzburg hat nach dem Meistertitel das Double als Ziel ausgegeben. Außenseiter Ried hat zuletzt 2016 ein Spiel gegen den Serienmeister gewonnen. Der dritte Cuptitel für die Innviertler nach 1998 und 2011 wäre eine Überraschung.

Für einen Salzburger ist es wahrscheinlich der letzte Auftritt in einem Endspiel: Zlatko Junuzovic will es noch einmal wissen.

Nummer acht

Auf Vereinsebene hatte er noch keinen Titel in seiner Karriere gewonnen. Doch dann wechselte er 2019 zu Salzburg. Der mittlerweile 34-Jährige könnte am Sonntag seinen achten (!) Titel holen, das vierte Double.

"Das war ja auch irgendwie mein Ziel und meine Vorstellung, als ich zu Red Bull Salzburg gewechselt bin. Titel sind am Ende das, was bleibt. So gesehen hat das sehr gut reingepasst." Das Finale hat für den Routinier eine hohe Bedeutung: "Es ist ein großes Spiel. Wenn du in einem Finale stehst, dann willst du es auch gewinnen."

Es wäre ein mehr als würdiger Abschied des Mittelfeldmotors, dessen Vertrag beim österreichischen Meister nicht in die Verlängerung ging. Zumindest nicht als Spieler. Junuzovic blickt bisher auf eine erfolgreiche und schöne Karriere zurück, die ihn von Kärnten über Graz und Wien nach Deutschland zu Werder Bremen führte. Beinahe auch zu AC Milan, doch aus dem Transfer wurde letztlich nichts. Im Nationalteam feierte er viele Erfolge in seinen 55 Spielen, gekrönt von der erfolgreichen Qualifikation für die EURO 2016, wo er dann im Auftaktspiel gegen Ungarn verletzt ausfiel.

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Der Lebensmittelpunkt der Familie Junuzovic wird wohl Salzburg bleiben, auch wenn man in Graz in einem Haus neben Freund Michael Liendl residiert. Ein oder zwei Jahre möchte Junuzovic noch spielen. "Ich bin fit und fühle mich gut." Auch die langwierigen Probleme mit der Achillessehne und der Ferse sind längst ausgeheilt, die tägliche Arbeit auf dem Platz macht wieder Spaß. "Mit der jungen Mannschaft zu spielen, macht schon sehr viel Freude. Vor allem, wenn ich merke, dass ich noch gut mithalten kann. Ich sehe mich noch als Spieler, ich habe so viel Energie und Leidenschaft."

Welchen Weg Junuzovic nun einschlägt, ist noch offen, er kann in verschiedene Richtungen führen. Zum Beispiel in die USA, wohin er schon vergangenen Sommer beinahe gewechselt wäre. Auch ein Gastspiel in Australien würde ihn reizen, Informationen hat er diesbezüglich schon bei seinem früheren Nationalteam-Kollegen Marc Janko eingeholt, der ein Jahr lang in Sydney auf Torejagd gegangen war. Lose Angebote gibt es auch aus europäischen Ligen, allerdings ist keines davon konkret genug, um sich darüber den Kopf zu zerbrechen. Dasselbe gilt für den Nahen Osten, der freilich finanziell locken würde.

Drei Wochen

Neben dem Abenteuer als Karriere-Abschluss steht auch ein sentimentaler Wechsel zur Austria im Raum, wo Junuzovic mit Sportdirektor Manuel Ortlechner und Aufsichtsratsmitglied Sebastian Prödl auch auf alte Bekannte treffen würde. Die dritte Möglichkeit sähe ein Ende der aktiven Karriere vor. Denkbar wäre, dass Junuzovic der Red-Bull-Familie erhalten bleibt, in welcher Form auch immer. Ein schneller Wechsel auf die andere Seite? "Ich muss nachdenken, was das Richtige für mich ist. Und wo ich eine ähnliche Leidenschaft finde wie auf dem Platz."

Drei Wochen noch dauert die Karriere von Zlatko Junuzovic auf diesem hohen Niveau. "Ein Wahnsinn, wie schnell das geht."

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