„Das ist natürlich sehr enttäuschend, weil es ein spannendes Langzeitprojekt gewesen wäre, das mich sehr interessiert hätte. Und der englische Fußball ist ohnehin für jeden Trainer spannend“, sagt Thalhammer, der mit dem Klub bereits den Termin für die Vorstellung bei der Mannschaft ausgemacht hatte.
Zuvor war auch der Sportdirektor des Klubs bereits in Österreich, um die Gespräche mit Thalhammer zu führen. „Die Verträge waren bereits unterschrieben“, ärgert sich Thalhammer. Barnsley, das mit Gerhard Struber und Markus Schopp bereits zwei Trainer aus Österreich hatte, setzt bei der Suche nach Spielern und Trainer stark auf Datenanalyse.
Aus Thalhammers bisherigen Stationen war demnach zu entnehmen, dass die Teams des Österreichs nicht nur stark auf Pressing setzen, sondern insgesamt einen intensiven Spielstil pflegen. Einen solchen will man auch in Barnsley sehen.
Dass es seit dem Brexit allerdings nicht mehr so einfach ist, als Trainerlegionär in England einen Job zu bekommen, musste nun auch Thalhammer erfahren.
„Die Engländer wollen ihre eigenen Leute forcieren, daher müssen Trainer aus dem Ausland 36 Monate als Chefcoach in entsprechenden Ligen als Arbeitsnachweis erbringen“, erklärt der 53-Jährige. Zwei Monate haben Thalhammer gefehlt. „Für Fälle wie meinen gibt es dann ein Exception Panel.“ Dieses Gremium behandelt und beurteilt Ausnahmefälle wie diesen. Barnsley und Thalhammer waren guter Dinge, dass dem Trainer dabei seine Vita entgegenkommen wird.
Thalhammer war in Österreich auch lange Jahre Leiter der Trainerausbildung und erfolgreicher Frauen-Teamchef. „Beim Klub war man sich sicher: Das ist nur eine Formalität.“ Damit hat man sich aber getäuscht. „Letzten Montag hat das Gremium getagt und meinen Fall negativ ausgelegt.“ An der Entscheidung sei nichts zu rütteln. Thalhammer: „Das muss man so akzeptieren.“
Kommentare