Die Meisterhamster aus dem Bullenstall

Die verdienten Bierdusche für Coach Oscar Garcia
Salzburg fixierte den siebenten Titel in der elfjährigen Red-Bull-Ära. Ein Rückblick auf Erfolgszeiten.

Es war das logische Meisterstück nach dem Verlauf dieser Saison: Mit einem mageren 1:1-Heimremis gegen Sturm Graz (zum ausführlichen Spielbericht) fixierte Salzburg zum siebenten Mal in der Ära Red Bull den Meistertitel.

Mit Zweckfußball ließ Trainer Oscar Garcia Platz eins im besten Sinne des Wortes verteidigen, auf dem er Ende Dezember Red Bull übernommen hatte. Salzburg wurde trotz des mit nur einem Punkt aus den ersten drei Runden schlechtesten Saisonstarts der Ära Red Bull erneut problemlos Meister.

Hilfe aus Wien

Der Serienmeister profitierte auch in dieser Saison von der schwächelnden Konkurrenz aus Wien, die sich noch mehr Umfaller als die Salzburger leisteten. Dazu hat man mit Jonatan Soriano und Naby Keita die beiden besten Spieler der Liga.

Die Gründe für den Meistertitel finden Sie hier.

Wie sehr die beiden Stars den Unterschied ausmachen, bewies auch das Meisterstück: Ohne den verletzten Soriano und den noch nicht matchfitten Keita war die Leistung gegen Sturm Graz nicht mehr als durchschnittlich, waren kaum Unterschiede zum Gegner zu sehen.

Nach Schlusspfiff war das aber egal. Die Salzburger feierten ausgelassen die Meisterschaft, also nicht anders wie die Jahre zuvor. Der KURIER blickt zurück auf die anderen sechs Titel von Red Bull ...

2006/’07

In der ersten Saison unter Startrainer Giovanni Trapattoni war schnell klar, dass Salzburg Meister werden würde. Die Konkurrenz aus Wien schwächelte noch extremer als diese Saison, Sturm und GAK wurden dazu massenhaft Punkte abgezogen. Mit 75 Zählern wurde Red Bull Meister, lag am Saisonende 19 (!) Punkte vor Vizemeister Ried.

2008/’09

Nach einer Saison Pause klappte es in der nur einjährigen Ära von Trainer Co Adriaanse zum zweiten Mal. Unter dem Niederländer wurde Hollywood gespielt. Salzburg kassierte zwar 50 Gegentore, schoss aber auch 86 Treffer. Zum Titel reichten 74 Punkte. Überragend agierte Stürmer Marc Janko, der in seiner besten Saison in Österreich 39-mal traf.

2009/’10

In der ersten Saison unter Adriaanses Landsmann Huub Stevens wurde zum ersten Mal der Titel verteidigt. Salzburg sah nach drei Saisonviertel wie der sichere Meister aus. Doch nach der schweren Verletzung von Keeper Eddie Gustafsson begann das Zittern. Vor der letzten Runde hatten auch noch Rapid und Austria Titelchancen, Salzburg wurde aber dank eines 2:0 bei Sturm mit 76 Punkten Meister. Die Grazer hatten kurz vor dem Cupfinale aber viele Spieler geschont.

2011/’12

68 Punkte reichten zum vierten Meistertitel in der Ära Red Bull. Unter Trainer Ricardo Moniz schlitterte Salzburg nach einem ordentlichen Saisonstart in eine Krise: Nach acht Spielen ohne Niederlagen folgten sieben sieglose Partien und der Rückfall von Platz eins auf fünf. Das Frühjahr war aber mit nur einer Niederlage in 17 Spielen stark. Die letzten sechs Partien wurden alle gewonnen.

2013/’14

Einen Start-Ziel-Sieg gab es in der zweiten Saison unter Trainer Roger Schmidt. Ein 5:1 in Wr. Neustadt im ersten Spiel brachte Platz eins, den Salzburg auch in den restlichen 35 Runden nicht mehr verließ. 110 Tore wurden geschossen, 80 Punkte geholt und damit so viele wie noch nie in der Klubgeschichte der Salzburger.

2014/’15

Unter Schmidt-Nachfolger Adi Hütter wurde zum zweiten Mal der Titel verteidigt. Es war eine gute Saison, aber bei weitem keine so spektakuläre wie jene zuvor. Die Abgänge von Mané, Alan und Kampl gingen nicht spurlos an der Mannschaft vorbei. Red Bull schoss mit 99 wieder fast 100 Treffer, holte aber sieben Punkte weniger als 2013/’14.

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