Die Champions League bekommt gefährliche Konkurrenz
Mit dem Anpfiff zur diesjährigen Champions League kehrt der qualitativ weltbeste Fußball zurück. Die Liga der außergewöhnlichen Gentlemen scheint seit Jahren ein Selbstläufer zu sein, doch der Königsklasse erwächst zunehmend Konkurrenz, wie der Blick in das erst kürzlich geschlossene Transferfenster zeigt.
Von den 15 Klubs, die in diesem Sommer am meisten für Spieler ausgegeben haben, kommen zehn aus England. Während mit Chelsea und Manchester United zwei Prominente am spendierfreudigsten gewesen sind, liegen auf den Plätzen fünf (Nottingham), zehn (Wolverhampton), elf (Newcastle) und dreizehn (Leeds) Vereine, die die Champions League wohl auch künftig nur im Fernsehen erleben werden. Statt Europacup-Abende bieten sie üppiges Gehalt und spielfreie Werktage. Das reicht vielen Profis mittlerweile schon.
Der Champions League droht dadurch zwar nicht die Spitze (Liverpool, Real Madrid, ...) wegzubrechen, wohl aber bröckelt das Fundament. Die Gruppenphase braucht schlagkräftige Teams aus Ländern wie Portugal, den Niederlanden und auch aus Deutschland, um nicht komplett berechenbar zu werden.
Aussagekräftig ist die Einkaufsliste von Nottingham Forest: Der Aufsteiger (!) gab 162 Millionen Euro für neue Spieler aus – und damit mehr als Barcelona, Paris, Manchester City und Bayern München. Es passt ins bizarre Bild des Fußballgeschäfts, dass man Nottingham vor allem wegen eines Mannes kennt: Robin Hood. Er hätte seine Freude beim Umverteilen.
Kommentare