DFB-Pokal: Kevin Stöger trifft für Bochum, doch Dortmund siegt

Ein Tor der Kategorie Sehenswert: Emre Can
Mit einem Tor von der Mittellinie sorgte Dortmunds Emre Can für die Szene des Abends im Achtelfinale des deutschen Cups.

Dank eines verrückten Tores von Emre Can fast von der Mittellinie und der individuellen Klasse im Angriff ist Borussia Dortmund beim VfL Bochum ins Viertelfinale des DFB-Pokals eingezogen. Die Mannschaft von Trainer Edin Terzic bezwang den Revierrivalen im Achtelfinale am Mittwochabend mit 2:1 (1:0). Can (45.+1 Minute) nach einem Fehlpass von Bochums aus dem Tor geeilten Keeper Manuel Riemann und Marco Reus (70.) erzielten vor 26.000 Zuschauern im ausverkauften Ruhrstadion die Tore für den BVB, der in diesem Jahr bislang alle Spiele gewonnen hat. Für Bochum war es nach fünf Heimsiegen in Serie die erste Niederlage in einem Pflichtspiel vor eigener Kulisse unter Trainer Thomas Letsch. Für den zwischenzeitlichen VfL-Ausgleich hatte Kevin Stöger per Handelfmeter gesorgt (64.).

Mit viel Leidenschaft

Terzic hatte einen „leidenschaftlichen Gegner, der uns ein Bein stellen will“ erwartet - und genauso spielte Bochum auch. Mit Laufstärke und Aggressivität störten die Gastgeber den Spielaufbau der Dortmunder, die dennoch die erste Großchance des Spiels besaßen: Beim Schuss von Jamie Bynoe-Gittens (13.) aus kurzer Distanz war jedoch VfL-Torhüter Riemann mit einem starken Fußreflex zur Stelle.

Spielerisch blieb der BVB anfangs einiges schuldig. Der Champions-League-Achtelfinalist agierte oft zu hektisch und ließ sich auf das Kampfspiel des VfL ein. Auch Jungstar Jude Bellingham konnte den BVB-Aktionen lange Zeit kaum Struktur verleihen, doch in der 43. Minute blitzte die ganze Klasse des englischen Nationalspielers auf: Mit einem Traumpass leitete er Dortmunds zweite gute Möglichkeit durch Sébastien Haller ein, der Angreifer verzog aber.
Kurz vor dem Halbzeitpfiff machte es Can besser - sein sehenswerter Treffer zum 1:0 wurde aber von einem Fehler von Riemann begünstigt. Ein Befreiungsschlag des aus seinem Kasten herausgeeilten VfL-Schlussmanns geriet viel zu kurz und landete vor Cans Füßen. Der Defensivspieler nahm den Ball kurz hinter der Mittellinie an und schoss ihn volley aus knapp 50 Metern ins verwaiste Bochumer Tor.

DFB-Pokal: Kevin Stöger trifft für Bochum, doch Dortmund siegt

Chancenlos: Bochums Tormann Manuel Riemann beim Dortmunder 1:0

Kurz nach dem Seitenwechsel musste bei den Gästen Marius Wolf angeschlagen ausgewechselt werden, für ihn kam Nico Schlotterbeck ins Team. Da dessen Bruder Keven Schlotterbeck beim VfL nicht zum Einsatz kam, fiel das direkte Bruderduell aus. Die Bochumer kamen höchst engagiert aus der Kabine, Christopher Antwi-Adjei lief zweimal alleine auf BVB-Torhüter Gregor Kobel zu - aber er scheiterte zweimal am Schweizer (54. und 58.).

Für den verdienten Ausgleich sorgte dann Stöger mit dem verwandelten Elfmeter. Das Handspiel von Bynoe-Gittens war allerdings umstritten, Schiedsrichter Tobias Stieler benötigte einige Minuten in der Review-Area, bis er seine Entscheidung schließlich bestätigte.

DFB-Pokal: Kevin Stöger trifft für Bochum, doch Dortmund siegt

Treffsicher: Kevin Stöger beim Elfmeter

Dortmund nervenstark

Die Dortmunder zeigten sich aber nicht geschockt und schlugen nur sechs Minuten später zurück. Bei einem Konter musste der eingewechselte Reus nach Zuspiel von Bellingham den Ball aus kurzer Distanz nur noch über die Linie schieben. Die BVB-Defensive um Rückkehrer Mats Hummels, der mit seinem 453. Pflichtspiel für den Klub mit Ex-Torhüter Roman Weidenfeller auf Platz zwei gleichzog, stand fortan wieder sicherer. Die Bochumer verstärkten trotzdem den Druck und drängten in der Schlussphase auf den erneuten Ausgleich.

Klarer im Mittelpunkt

Zuvor sicherte sich bereits der 1. FC Nürnberg in einem packenden Elfmeter-Krimi gegen Fortuna Düsseldorf das Viertelfinal-Ticket. Nachdem es nach 120 Minuten 1:1 gestanden war, behielten die Franken im Elfmeterschießen mit 5:3 die Oberhand. Im Mittelpunkt des Spiels stand auch der für Düsseldorf spielende Österreicher Christoph Klarer.

Zunächst brachte Dawid Kownacki die Fortuna in Führung (33.), diese egalisierten die Franken mit dem Schlusspfiff. Ein Abschluss von Taylan Duman wurde von Klarers Kopf entscheidend abgefälscht, aber nicht als Eigentor gewertet (93.). Nachdem in der Verlängerung keine Treffer mehr fielen, entschied das Elfmeterschießen. Dort bewies Klarer starke Nerven und verwertete seinen Versuch, am Ende zog sein Team jedoch den Kürzeren. Nürnberg ist nach dem Erfolg der einzige Zweitligist im Viertelfinale des Pokals.

Achtelfinale: 1. FC Nürnberg - Fortuna Düsseldorf (mit Klarer, Böckle Ersatz) 1:1 n.V., 5:3 im Elferschießen
Bochum (mit Stöger/Tor zum 1:1/64./Elfmeter) - Dortmund 1:2 (0:1)

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