Die für den Wettskandal zuständige Staatsanwaltschaft Graz bestätigte dem KURIER dies, aber auch, dass sie eine Beschwerde überlegt. Schon bei dem im Jänner enthafteten Kicker hatte die Staatsanwaltschaft Einspruch eingelegt, wobei das Oberlandesgericht noch nicht darüber entschieden hat.
Ein Duo ist noch immer in Untersuchungshaft – seit November. Mittlerweile leistet ihnen in Graz ein weiterer Verdächtiger Gesellschaft – er war einst Legionär bei der Vienna, wurde von Bulgarien an Österreich ausgeliefert und sitzt ebenfalls in Graz ein.
Ursprünglich war von zehn verdächtigen Spielen die Rede, mittlerweile kursiert schon die Zahl 40 Spiele, die im Visier der Ermittler sein sollen. Diese Zahl wollte die Staatsanwaltschaft aber nicht bestätigen. Dass aber immer noch ermittelt wird, könnte ein Indiz dafür sein. Medien-Staatsanwalt Hansjörg Bacher: "Die Kommunikation unter den Beteiligten war sehr umfangreich und ist noch immer in Auswertung."
Der zuletzt enthaftete Spieler hat einen neuen Verein. Ein Klub aus der sechsten Leistungsklasse in Niederösterreich holte sich aus Neusiedl den Spielerpass. Den Anmeldeschein unterschrieb der Kicker noch im Gefängnis. Ein Funktionär ist mit einem Verwandten gut befreundet, der ihm versicherte, dass der Spieler geständig sei und seinen Fehler einsehe. Beim Verein rechnet man nicht damit, dass er im Frühjahr spielen wird. Zumal ja auch nicht klar ist, wann und wie lange der Spieler gesperrt wird. Das trifft auch beim im Jänner enthafteten Spieler zu, den ein Landesliga-Verein geholt hat.
Der ÖFB will in den nächsten Wochen darüber entscheiden. "Wir haben Einsicht in einen Teil der Akten bekommen, die von einer unabhängigen Stelle bei uns aufgearbeitet werden", erklärt ÖFB-Geschäftsführer Thomas Hollerer. Tauchen verdächtige Sachverhalte auf, dann wird ein Verbandsverfahren eingeleitet und die betroffenen Spieler werden geladen. Hollerer: "Der Grund einer Sperre muss nicht strafrechtlich relevant sein."
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