KURIER-Fanreporter nach ÖFB-Aufstieg: Wie komme ich jetzt nach London?
Jetzt sind wir also im Achtelfinale, haben Historisches erreicht, eigentlich sollten alle Fans jetzt glückselig sein und der Partie gegen Italien entgegenfiebern. Doch in den großen Jubel mischt sich nicht nur bei mir eine große Sorge: Werde ich das Achtelfinale überhaupt live erleben? Und wie schaffe ich es am besten nach Wembley?
Das war auch am Tag nach dem 1:0 gegen die Ukraine hier in Bukarest bei den österreichischen Fans das Gesprächsthema Nummer eins. Übrigens neben den Trikots, auch über das ÖFB-Outfit wurde heftig diskutiert, wobei das Ergebnis eindeutig war: Rot steht den Österreichern definitiv besser als Schwarz-türkis.
Ich hab’ in meinem Hotel auch Bekanntschaft gemacht mit zwei Fans, die das ÖFB-Team überall hin begleiten. Die waren in Moldawien und sind seinerzeit auch auf die Färöer Inseln gereist. Ich habe im Moment beinahe den Eindruck, dass es leichter ist, auf die Färöer Inseln zu gelangen, als angesichts der aktuellen Reise- und Quarantänebestimmungen nach London zu kommen.
Ich habe mich in der Schlussphase der Partie gegen die Ukraine im Stadion sogar dabei ertappt, dass ich insgeheim den Ausgleich herbeigesehnt habe. Dann wäre Österreich trotzdem im Achtelfinale, wir hätten uns die starken Italiener erspart, und die Partie wäre wieder in Bukarest gespielt worden, wo alles halb so kompliziert ist.
So stehe ich jetzt vor einer ähnlich großen Herausforderung wie unsere Nationalmannschaft. Die muss schauen, wie sie am Samstag im Achtelfinale ein Team bezwingen kann, das seit 30 Partien nicht mehr verloren hat. Ich muss irgendeinen Weg nach London finden.
Ich will dahin. Und wenn ich dafür notfalls einen Umweg und einen Flug über Island oder die Färöer Inseln in Kauf nehmen muss. . .
Michael Schapler begleitet als Fan die österreichische Nationalmannschaft zu allen EM-Spielen.
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