Dem deutschen Red-Bull-Klub Leipzig drohen Millionen-Einbußen

Bundesliga - RB Leipzig v Borussia Moenchengladbach
RB-Geschäftsführer Oliver Mintzlaff rechnet mit mindestens 20 Millionen Euro weniger Einnahmen wegen der Coronavirus-Krise.

Der deutsche Bundesligist RB Leipzig rechnet durch die Coronakrise  laut Geschäftsführer Oliver Mintzlaff im besten Fall mit einem Einnahmenausfall von über 20 Millionen Euro. Dieser beste Fall sehe vor, dass die Saison zu Ende gespielt werde, Leipzig erneut die Champions League erreiche und Spiele bis Ende des Jahres unter Ausschluss der Öffentlichkeit stattfinden.

"Das wird unseren Handlungsspielraum im Sommer deutlich reduzieren. Das macht auch vor RB nicht halt" sagte Mintzlaff. Auswirkungen werden bereits im anstehenden Transferfenster zu spüren sein. "Wir müssen verkaufen, bevor wir etwas kaufen. Aber die Notwendigkeit zum Verkauf sehe ich nur bedingt. Wir haben einen guten Kader", sagte der 44-Jährige.

Mintzlaff betonte zudem, dass Dayot Upamecano verkauft wird, sollte dieser seinen 2021 auslaufenden Vertrag nicht verlängern. Der Franzose war im Jänner 2017 für kolportierte zehn Millionen Euro von Red Bull Salzburg nach Leipzig gewechselt. Dort ist der 21-Jährige, der neben Bayern München und Paris Saint-Germain bereits mit Topklubs in England und Spanien in Verbindung gebracht wurde, eine fixe Größe.

Am Stadionausbau will Leipzig trotz der finanziellen Einbußen festhalten. Die Red Bull Arena ist als Spielstätte für die Heim-EM 2024 vorgesehen. Allerdings bremst der Club bei Neueinstellungen. "Wir werden 25 Mitarbeiter nicht einstellen können, was wir andernfalls getan hätten. Wir versuchen nun, dies auf 2021 zu schieben", sagte Mintzlaff.

Der Geschäftsführer rechnet auch mit einem weiteren Gehaltsverzicht der Profis. Bisher verzichten die ÖFB-Teamspieler Marcel Sabitzer, Konrad Laimer, Hannes Wolf und ihre Kollegen auf zehn Prozent ihres Salärs. "Ich kann das nicht vorschreiben, aber ich gehe davon aus, dass die Spieler über den Juni hinaus auf Gehalt verzichten werden", meinte Mintzlaff.  Für den Vorstand wie auch Sportdirektor Markus Krösche und das Trainerteam um Julian Nagelsmann gelte dies bereits. In der Führungsetage verzichte man bereits bis zum Jahresende auf Teile des Gehalts.

Mintzlaff plädierte zudem dafür, Dinge wie Gehälter und Beraterhonorare in der aktuellen Krise zu hinterfragen. "Die Spirale wurde immer weiter nach oben gedreht und es ist momentan für den Fan nur noch schwer nachzuvollziehen. Jetzt ist der Zeitpunkt für dieses Thema", sagte der frühere Leichtathlet.

Der Leipziger Geschäftsführer betonte die Bedeutung der Fortsetzung der Bundesliga. "Wir brauchen das TV-Geld, um zu überleben, und das ist der Grund, warum wir wieder Fußball spielen wollen." Man habe zuletzt positive Signale aus der Politik erhalten. Entscheidungen dürften laut Ankündigung von Bundeskanzlerin Angela Merkel kommenden Mittwoch fallen.

Kommentare