Das Jubiläum der Zaubermaus

Das Jubiläum der Zaubermaus
Patrik Jezek bestreitet am Samstag sein 300. Bundesliga-Spiel. Kein Legionär zuvor war erfolgreicher als der Tscheche.

Ein schlichter Notizblock genügt, und schon ist es um Patrik Jezek geschehen. Kaum etwas kann den Tschechen in seiner mittlerweile zehn Jahre andauernden Karriere in Österreich aus dem Gleichgewicht bringen: kein entscheidendes Spiel in der Meisterschaft, keine sportliche Krise, kein groß gewachsener Gegenspieler. Wer dem Flügelflitzer, genannt Zaubermaus, wirklich zusetzen will, muss ihm lediglich eine Frage stellen.

"Bitte, lieber nicht", entschuldigt er sich auch diese Woche mit einem freundlichen Lächeln, "die Jungen haben doch viel mehr zu erzählen." Von wegen.

Wenn Jezek am Samstag für die Admira gegen Kapfenberg einläuft, hat er eine eindrucksvolle Marke geknackt: sein 300. Spiel in der Bundesliga. Nur der Pole Jerzy Brzeczek liegt mit 307 Einsätzen in der Bestenliste der Legionäre (siehe Tabelle) noch vor ihm, doch da der 1,72 Meter kleine Jezek im System von Admira-Trainer Kühbauer eine fixe Größe ist, wird er wohl bald zur Nummer eins aufsteigen. "Das ist doch nur eine Zahl", sagt Jezek. Wichtiger seien die Erfolge - und da ist er schon lange der Primus unter den Gastarbeitern.

Meisterlich

Fünf Mal wurde er österreichischer Meister, zwei Mal mit Innsbruck, wo 1998 alles begann, drei Mal mit Salzburg, wo 2010 schon alles zu Ende schien. Im Millionenensemble von Huub Stevens war kein Platz mehr für den Tschechen, also ging er eine Klasse tiefer.

"Ich wollte der Admira beim Aufstieg helfen. Danach dachte ich, würden sie mich nicht mehr brauchen." 18-mal traf er in der Aufstiegssaison, eine formidable Bilanz aus dem linken Mittelfeld. Ein Eintrag in den Geschichtsbüchern ist Jezek sowieso sicher: 2007 schoss er nach zehn Sekunden das schnellste Tor, seit letzter Woche ist er der erste Spieler, der bei zwei Geisterspielen mitgewirkt hat.

Stets zeichnet ihn eine Mischung aus Dynamik und Eleganz aus - und sein Lächeln. "Ich hatte nie wieder einen Spieler, auf den der Begriff Spaßfußballer besser gepasst hat", sagt Georg Zellhofer, sein Trainer in Pasching. Gelernt hat Jezek von den Größten: vom legendären Trapattoni, vom smarten Löw. "Am stärksten hat mich aber Kurt Jara geprägt. Er wusste genau, was mich voranbringt."

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