Corona-Wahnsinn bei Maccabi: Salzburgs Flug in den Lockdown

Coronavirus lockdown in Israel
Champions League: Trotz 13 Neu-Infizierter beim Play-off-Gegner soll am Dienstag in Tel Aviv gespielt werden.

Es war schon Mitte vergangener Woche absehbar, dass rund um das Hinspiel im Champions-League-Play-off zwischen Maccabi Tel Aviv und Salzburg Chaos herrschen wird. Trotz des zweiten Lockdowns in Israel bestätigte die UEFA Tel Aviv als Austragungsort für die Partie am Dienstag. Schon zu diesem Zeitpunkt vermeldete Israels Meister mit Dan Glazer einen Spieler, der sich mit dem Coronavirus infiziert hatte.

Dass es nicht bei dem einen Fall bleiben wird, war erwartbar und ist seit Sonntagabend Gewissheit. Insgesamt 13 weitere positive Getestete kamen dazu, darunter mit Dor Peretz, Avi Rikan, Daniel Peretz, Nick Blackman, Enric Saborit und Yonatan Cohen sechs Spieler der ersten Mannschaft. Trotzdem durfte Maccabi mit der Erlaubnis der Gesundheitsbehörden ein Training durchführen.

Die Salzburger sind in der ganzen Angelegenheit nur Zuschauer. Die Verantwortlichen müssen Business as usual machen. "Es ist eine besondere und eigenartige Situation. Wir haben mit den Jungs besprochen, dass wir nur das beeinflussen können, was in unserer Macht steht. Wir fliegen nach Tel Aviv und wollen morgen unbedingt einen Sieg einfahren. Alles, was rundherum passiert, möchten wir so gut wie möglich ausschalten", meinte Sportdirektor Christoph Freund am Salzburger Flughafen kurz vor dem Abflug nach Tel Aviv um 10.30 Uhr.

Momentan geht man bei Red Bull also davon aus, dass das Hinspiel planmäßig am Dienstag  im gerade erst renovierten Bloomfield Stadion unter Ausschluss der Öffentlichkeit stattfinden wird. Maccabi muss laut UEFA-Regulativ ja nur 13 gesunde Feldspieler plus zwei gesunde Torhüter aufbieten, um antreten zu dürfen.

Das wird sich wohl ausgehen, obwohl drei weitere Stammkräfte bei den Israelis verletzt sind, nachdem ja auch Nachwuchsspieler gemeldet und eingesetzt werden dürfen. Von den israelischen Behörden soll es momentan folgende Auflage geben: Die Spieler und der Betreuerstab müssen sich sowohl am Montag als auch am Spieltag noch einmal auf das Coronavirus testen lassen. Weitere Infizierte wären keine Überraschung.

Die Salzburger traten die Reise nach Israel mit dem kleinsten Aufgebot der Klubgeschichte an, um niemanden unnötig einer Ansteckungsgefahr im Corona-Hotspot Israel auszusetzen. Neben den beiden angeschlagenen Spielern Oumar Solet und Zlatko Junuzovic blieb auch Innenverteidiger Jerome Onguene zu Hause, der als einziger Salzburger schon eine Infektion hinter sich hat. Seinen Platz im Flieger nahm Max Wöber ein, der gegen Altach am Samstag wegen Knieproblemen gefehlt hatte, mittlerweile aber wieder fit ist. 

Für Trainer Jesse Marsch ist die Vorbereitung auf das Spiel komplizierter als sonst, da er ja nicht weiß, wer bei Maccabi spielen wird können. Der US-Amerikaner geht aber trotz der widrigen Umstände wie immer positiv an die Angelegenkeit heran: "Das Wichtigste für mich ist aber, dass wir total konzentriert auf uns und unser Ziel sind. An diesem hat sich nichts geändert. Es ist eine große Chance, egal ob jetzt Maccabi eine gesunde Mannschaft hat oder nicht."

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