"In der Zeit, als Debrecen regelmäßig die Meisterschaft gewann, war die Konkurrenz allerdings nicht so groß. Erst später kam zum Beispiel Ferencváros Budapest zurück, auch andere Vereine wurden mehr gefördert", erzählt er.
Seither kämpfte der Klub im Mittelfeld der ungarischen Liga, teilweise sogar gegen den Abstieg. Mit der Übernahme durch eine Investorengruppe im Jahr 2020 geht es wieder aufwärts. Die glorreichen Zeiten von Debrecen sind noch weit entfernt, aber der dritte Liga-Rang im Vorjahr könnte ein Wegweiser sein.
Der Verein habe in Ungarn durchaus einen großen Anhang, sagt Szántó. Die Fans pflegen eine Rivalität unter anderem mit jenen von Ferencváros, die wiederum eine Fanfreundschaft mit Rapid verbindet. Rund 1.000 Fans aus Debrecen haben sich für Donnerstag angekündigt.
Schlüsselfigur(en)
"Die Mannschaft von Debrecen weist eine gute Mischung zwischen Alt und Jung und zwischen Ungarn und Ausländern auf", sagt Szántó. Vor allem die älteren Spieler stellen die Stützen der Mannschaft dar. Der 109-fache ungarische Teamspieler Balázs Dzudzsák ist 36 Jahre und stellt den spielerischen und mentalen Grundpfeiler der Mannschaft dar – was man unter anderem an dem Anschlusstreffer im Rückspiel gegen Alashkert gemerkt hat.
Rapid-Trainer Barisic erwartet Gefahr bei Standards, man werde versuchen, dem Gegner den Spielfluss zu nehmen.
Auch Tormann Balázs Megyeri (33) zeichne sich durch große Routine aus, die sich im Elfmeterschießen gegen Alashkert zeigte, erzählt der ungarische Sportjournalist Milán Korom.
Der Montenegriner Stefan Loncar (27) ist Mittelfeldspieler mit Torgefahr von Kopf bis Fuß. "Ein junges ungarisches Talent sehe ich ehrlicherweise in der Mannschaft nicht", sagt Sportjournalist Korom. "Eher Ü-30er oder Legionäre, die für gewöhnlich ablösefrei oder für eine geringe Summe nach Debrecen kommen." Ein "Wunder" gegen Rapid erwartet der Sportjournalist von der Mannschaft nicht.
Erstmals seit 38 Jahren kommt es für Rapid auf internationalem Terrain wieder zu einer Begegnung mit einem ungarischen Verein - auf Debrecen traf der österreichische Rekordmeister bisher überhaupt noch nie.
"Entscheidend wird sein, welche Lösungen wir finden, sowohl im Spiel gegen den Ball, als auch mit dem Ball. Wie schnell können wir unseren Rhythmus finden", gibt Barisic die Richtung vor. "Ich hoffe, dass wir mit positiver Energie und Selbstvertrauen ins Spiel gehen und mit großer Freude. Jedes internationale Spiel ist etwas Besonderes und nicht selbstverständlich."
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