"Er war sehr schnell integriert. Brauchte keine Anlaufzeit, was bei Offensivspielern eher selten ist."
Gut eingelebt hat sich der 22-Jährige auch sportlich: Gleich im ersten Pflichtspiel, im Cup gegen Donaufeld gelang ihm sein erstes Tor für Rapid. Das erste Bundesligator folgte im ersten Bundesligaspiel gegen den LASK: "Das ist natürlich ideal, dass ich in den ersten Matches gleich mit meinen Toren und Leistungen der Mannschaft weiterhelfen kann", freut sich Seidl.
Neben dem Zwischenmenschlichen ist Seidl vor allem vom professionellen Umfeld bei Rapid beeindruckt: "Das Trainingsgelände ist top. Hier sind alle Möglichkeiten, sich weiterzuentwickeln."
"Matthias Seidl strahlt viel Torgefahr aus, weil er immer wieder in gute Positionen kommt, gute Folgebewegungen hat, mit Links, Rechts und dem Kopf abschließen kann. Er ist fleißig, bewegt sich gut zwischen den Linien, hat den Blick immer nach vorne gerichtet, kann die Mitspieler gut einsetzen", lobt Barisic die Neuverpflichtung. Und Mitspieler Nicolas Kühn freut es, dass Rapid "mit Matthias Seidl vorne noch flexibler geworden" ist.
Doch der Trainer bremst - wie so oft - die Euphorie: "Momentan hat er einen Lauf, momentan ist er der, der uns die Momente gibt, die wir brauchen. Sollte es bei ihm mal nicht so gut klappen, haben wir noch den einen oder anderen Spieler, der in seine Fußstapfen treten könnte."
Erster Europacup-Auftritt
Die Chancen, dass Matthias Seidl am Donnerstag gegen Debrecen (21 Uhr/live ORF1) das erste Europacupspiel seiner Karriere bestreitet, ist groß. "Gut möglich", dass wieder dieselbe Elf aufläuft wie in den letzten beiden Spielen, gab Barisic am Dienstag ein kleines Geheimnis preis. (Mittelfeld-Neuzugang Lukas Grgic brauche "noch etwas Zeit".) Ob sich Seidl vor einem Jahr hätte vorstellen können, im Sommer 2023 Europacup zu spielen?
"Natürlich träumt man davon, dass man irgendwann international spielen darf. Vor einem Jahr hab' ich zwar nicht gewusst, dass ich Europacup spielen werde, aber ich habe es mir natürlich gewünscht. Ich hoffe auch, dass es am Donnerstag dazu kommen wird", sagt er bescheiden. Sein Ziel sei es, die Gruppenphase zu erreichen.
Auf das Spiel in Hütteldorf freue er sich: "Ich hatte erst ein Heimspiel mit Rapid. Aber da hat man natürlich schon gemerkt, dass die Fans und die Zuschauer schon sehr laut sind und richtig mitfiebern. Auch beim Auswärtsspiel gegen den LASK. Das macht einen großen Unterschied."
Die Stimmung im Spiel gegen Debrecen verspricht gut zu werden. Der Block West ist bereits ausverkauft, insgesamt seien fast 15.000 Karten verkauft, heißt es aus Hütteldorf.
Defensivspieler verlässt Rapid
Unterdessen haben die Grün-Weißen bekanntgegeben, dass Marko Dijaković Hütteldorf ein Jahr vor Ablauf seines Vertrags verlassen wird. Der Defensivspieler, der hauptsächlich bei Rapid II im Einsatz war, aber auch zweimal in der Bundesliga (gegen Altach und die Admira) sowie einmal in der Europaleague (auswärts gegen Genk) zu kurzen Einsätzen kam, wird künftig für den aktuellen Tabellenführer der polnischen zweiten Liga, GKS Tychy, auflaufen. Über die Ablösemodalitäten wurde mit dem polnischen Verein Stillschweigen vereinbart.
Kommentare