Champions League: Salzburgs Trainer will nur einen Topgegner

Salzburg - und vielleicht auch der LASK, dessen sportliche Zukunft sich ja erst am (heutigen) Mittwochabend in Brügge entscheidet - blickt am Donnerstag (18.00 Uhr/live Sky Sport News HD) gespannt ins Grimaldi Forum nach Monaco. Erstmals in der Ära Red Bull (also seit 2005) wird Österreichs Meister in die Gruppenphase der Champions League gelost und darf auf Gegner wie FC Barcelona, FC Liverpool, FC Chelsea, Manchester City, Juventus Turin oder Real Madrid hoffen.

"Das ist großartig für den Verein, der so lange darauf gewartet hat", meinte Salzburg-Coach Jesse Marsch im Hinblick auf die elf gescheiterten Anläufe der Red-Bull-Ära, die dem österreichischen Ligakrösus Sommer für Sommer verlässlich Hohn und Spott einbrachten. Dass der heimische Meister diesmal einen Fixplatz ergattert hat, geht hauptsächlich auf das Konto der Salzburger, die in den vergangenen Saisonen in der Europa League zahlreiche Punkte für die UEFA-Fünfjahreswertung holten.

Wie erfolgreich Salzburg war, zeigt sich auch daran, dass Österreichs Meister bei der Auslosung im dritten von vier Töpfen ist. Einige große Namen, die ebenfalls von dort gezogen werden, bleiben Red Bull damit erspart. Inter Mailand, der Klub des Ex-Salzburgers Valentino Lazaro, der FC Valencia oder Bayer Leverkusen mit den Österreichern Julian Baumgartlinger, Aleksandar Dragovic und Ramazan Özcan, der ebenfalls schon bei Red Bull unter Vertrag stand, werden - zumindest in der Gruppenphase - nicht in Wals-Siezenheim gastieren.

Ein absoluter Top-Gegner ist mit Blick auf Topf 1 quasi garantiert. Dort befinden sich Titelverteidiger Liverpool, Europa-League-Sieger FC Chelsea, der FC Barcelona, Manchester City, Juventus Turin, Bayern München (David Alaba) und Paris Saint-Germain. Nur Russlands Meister Zenit St. Petersburg fällt nicht unbedingt in diese Kategorie.

Mit den Madrider Großklubs Real (die Königlichen gastierten wie Chelsea erst vor kurzem in der Red-Bull-Arena) und Atletico, Tottenham oder Benfica Lissabon hat auch Topf 2 Kracher zu bieten, zudem besteht die Möglichkeit auf ein Wiedersehen mit Borussia Dortmund und SSC Napoli, zwei Gegner, auf die Salzburg in den vergangenen beiden Saisonen in der Europa League getroffen ist. Der BVB konnte 2018 ausgeschaltet werden, die Italiener waren erst im März zu stark.

Das nominell stärkste Team aus Topf vier ist der Red-Bull-Klub RB Leipzig (Marcel Sabitzer, Konrad Laimer, Stefan Ilsanker, Hannes Wolf), gegen den aber kein Salzburger schon wieder antreten will, nachdem man erst vor einem Jahr in der Europa-League-Gruppenphase gegen den ehemaligen Schwesternklub gespielt hat. Mit Atalanta Bergamo, Genk, Lille und Galatasaray Istanbul finden sich auch in Topf 4 weitere attraktive Gegner. Es wäre auch jener Topf, in dem der LASK im Falle eines Weiterkommens gegen Club Brügge sein würde. Eine Hammergruppe würde den Linzern also wohl nicht erspart bleiben.

Marsch hoffte zwar einerseits auf einen Knaller, aber auch auf Losglück. "Hoffentlich bekommen wir nicht von jedem Topf den Topverein. Wenn wir den FC Barcelona bekommen, dann müssen wir nicht auch noch Real Madrid oder Atletico bekommen", betonte der US-Amerikaner. Dieser Wunsch wird dem Salzburg-Trainer auf jedem Fall erfüllt. Gegner aus einem Landesverband können nämlich nicht in eine Gruppe gelost werden. Außerdem ist es ausgeschlossen, dass russische und ukrainische Klubs gegeneinander spielen werden.