Wr. Neustadt kommt in Ried unter die Räder

Stefan Lainer war beim höchsten Saisonsieg einer der Rieder Matchwinner.
Die Niederösterreicher leisten beim 0:6 gegen die spielfreudigen Rieder so gut wie keine Gegenwehr.

17 Spiele absolvierte Stefan Lainer bis zur Partie gegen Wiener Neustadt. Ein Assist (beim 1:3 bei der Austria) war seine größte Ausbeute in seiner ersten Saison in der Bundesliga.

Gegen Wiener Neustadt wurde der 22-Jährige zu einem der Matchwinner: Mit einem traumhaften Weitschuss aus fast 30 Metern ins linke Kreuzeck sorgte er für das 1:0 (21.). Aufgeputscht von seinem Premierentor in der Bundesliga legte der Sohn des 28-fachen Teamspielers Leo Lainer nach. Erst verzog er noch bei einem Schuss (27.), dann wurde er von Murg in die Tiefe geschickt und brachte die Flanke von der Outlinie in vollem Lauf zurück an den Fünfer, wo der 1,73 Meter kleine Murg nur noch die Stirn hinhalten musste, um zum 2:0 einzuköpfeln (40.). Wr. Neustadt brachte zwar elf Spieler auf den Rasen, die Trikots hätten sie aber auch auf Kleiderständer hängen können. Die hätten auch nicht weniger Gegenwehr geboten.

Möschl traf aus 25 Metern noch die Latte (43.), Walch (48.) erhöhte kurz nach der Pause auf 3:0. Für den höchsten Heimsieg seit dem 6:1 gegen Mattersburg im November 2012 sorgten der eingewechselte Perstaller mit zwei Toren und Möschl (93.).

Lainer bilanzierte: "Das war ein perfekter Abend für mich und die Mannschaft. Jetzt überwintern wir auf dem achten Platz, wissen aber, dass wir wieder gegen jeden gewinnen können."

Oliver Glasner (Ried-Trainer): "Das war eine unserer besten Saisonleistungen. Wir waren von Beginn an enorm konterstark, haben sehr viel Geschwindigkeit ins Spiel nach vorne gebracht, waren griffig und haben immer nachgesetzt. Symptomatisch dafür war das Führungstor. Dieses erste Bundesligator hat sich Stefan Lainer nach seinen überragenden Leistungen im Herbst verdient. Wir sind physisch in einem sehr guten Zustand, doch noch nicht am Zenit. Viele Spieler haben Potenzial zu mehr. Uns war wichtig, einen guten Jahresabschluss zu haben und mit einem Sieg die Fans, die doch einen durchwachsenen Herbst hatten, zu beschenken."

Thomas Gebauer (Ried-Tormann): "Ich hatte nicht viel zu arbeiten. Ab dem 2:0 war die einzige Gefahr, dass wir nachlassen. Das haben wir nicht getan. Das war heute ein Ausrufezeichen. Wir sind jetzt Achter, doch die Tabelle ist relativ eng. Wenn wir besser in die Saison hineingekommen wären, könnten wir vollauf zufrieden sein. Wir müssen immer 100 Prozent arbeiten, nicht wie zuletzt in Graz nur 95 Prozent. Wir wollten heute früh vorne attackieren, den Gegner zu Fehlern zwingen. Das haben wir geschafft. Unser druckvolles Spiel war der Schlüssel zum Erfolg."

Helgi Kolvidsson (Wr. Neustadt-Trainer): "Das war kein schöner Abend für uns. Es ist mir unerklärlich. Wir präsentieren uns derzeit mit zwei Gesichtern - zuhause und auswärts. Auch die Statistik lügt nicht. Mit nur 36 Prozent gewonnenen Zweikämpfen kannst du kein Spiel gewinnen. Es war in allen Belangen zu wenig. Wir standen vom Gegner zu weit weg. Wir sind noch nicht stabil genug."

Stefan Maierhofer (Wr. Neustadt-Stürmer): "Wenn man mit einem Sechserpack nach Hause fährt, ist das extrem bitter. Wir müssen uns die Niederlage selbst ankreiden. Wir haben in der ersten Hälfte versagt und in der zweiten Hälfte noch einmal versagt."

Zu seiner möglichen Zukunft in Wr. Neustadt: "Ich gehe jetzt auf Urlaub, nächste Woche gibt es Gespräche mit dem Verein, dann wird man sehen, wie es weitergeht."

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