Sturms Krise hat viele Väter

APA14288948-2 - 24082013 - RIED - ÖSTERREICH: ZU APA-TEXT SI - Marcel Ziegel (l./Ried) und Anel Hadzic (Sturm) während der Fußball-Bundesliga-Begegnung SV Josko Ried - SK Sturm Graz am Samstag, 24. August 2013, in Ried. APA-FOTO: ALOIS FURTNER
Die Grazer Fehler passierten bereits in der Vergangenheit.

Nicht so schlecht gespielt, es wird ja immer besser, im Training ziehen alle mit, wir sind nur im Abschluss zu schwach.

Was den Einfallsreichtum betrifft, sind die Sturm-Verantwortlichen besser als die Spieler selbst. In Wahrheit war die 0:3-Niederlage in Ried eine weitere Bankrott-Erklärung.

Alle Fehler dem neuen Trainer Darko Milanic in die Schuhe zu schieben, wäre fahrlässig. Die schlimmsten Fehler wurden schon in Foda-Zeiten begangen. Damals standen Spieler wie Guido Burgstaller auf dem Prüfstand, Foda wollte damals aber den schnellen Erfolg und damit damit einen fertigen Spieler wie Patrick Wolf. In diesen Zeiten ließ man auch Daniel Royer ziehen. Nicht der einzige hochtalentierte Akademie-Spieler, der nie eine Chance bei Sturm bekam.

Die falsche Transferpolitik setzte sich fort: Deni Alar (Rapid), Peter Tschernegg, Dieter Elsneg (beide Grödig) wurden für zu schlecht befunden und spielen heute bei anderen Vereinen groß auf. Dafür kaufte man Anel Hadzic als Führungsspieler. Dabei ist der Bosnier zwar ein guter Fußballer, aber alles andere als eine Leitfigur.

Auch, was die Führungspersonen betrifft, wurde geschlampt. Paul Gludovatz wurde als Sportchef geholt, obwohl der fußballkundige Burgenländer zuvor nie mit Spielern verhandelt hat. Dass Gludovatz im April 2011 Franco Foda entließ, wird ihm heute noch angekreidet.

Samstag kommt Wolfsberg nach Graz - zum Duell Vorletzter gegen Letzter. Verliert Sturm, wird die Vergangenheit einmal mehr egal sein - und Milanic muss dafür büßen.

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