Bundesliga-Start: Deutsche Entscheidung für Anschober "von großem Interesse"

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In den kommenden Tagen gelte es, "die sensibelste aller Fragen" zu klären. Die Bundesliga spekuliert derweil mit der Aufnahme eines Millionenkredits.

Wann und wie geht es in der wichtigste Nebensache der Welt weiter? Nach Lösungen wird derzeit eifrig gesucht, Gesundheitsminister Rudolf Anschober blickt in Sachen Fußball etwa auch nach Deutschland. "Wir schauen uns natürlich auch in diesen Tagen internationale Erfahrungen an, in der Schweiz etwa, aber auch für uns von großem Interesse ist die Entscheidung, die in Deutschland unmittelbar bevorsteht und für morgen angekündigt ist", betonte Anschober auf eine entsprechende Frage zum Fußball am Dienstag.

Mit dem Sportministerium, dem sein Parteikollege Vizekanzler Werner Kogler vorsteht, sei man "in einem geordneten Gesprächsprozess". In den kommenden Tagen gelte es, nun mit der österreichischen Bundesliga "die sensibelste aller Fragen" zu klären, "nämlich was passiert, wenn es zu einer Positiv-Testung kommt, was sind die konkreten Konsequenzen", erklärte Anschober. Diesbezüglich müsse man "versuchen, da einen Konsens herzustellen. Das ist noch offen, da kann ich noch nicht vorgreifen, ob es funktioniert", sagte der Gesundheitsminister bei der Pressekonferenz in Wien.

Zweistelliger Millionenbetrag im Gespräch 

Derweil spekuliert die Bundesliga mit der Aufnahme eines Millionenkredits. Damit könnten die unter massiven wirtschaftlichen Problemen leidenden Klubs der beiden höchsten Spielklassen unterstützt werden, bestätigte Liga-Vorstand Christian Ebenbauer am Dienstag gegenüber der APA. Dabei könnte es sich um einen zweistelligen Millionenbetrag handeln.

"Wir denken darüber nach, ob es sinnvoll ist, als Bundesliga ein Kreditdarlehen aufzunehmen und damit den Vereinen zu helfen", sagte Ebenbauer. Die Frage, unter welchen Kriterien das Geld verteilt werden würde, ist am Mittwoch auf der Bundesliga-Klubkonferenz und eventuell am Donnerstag bei der Außerordentlichen Hauptversammlung ein Thema. "Die Regeln müssten genau festgelegt werden. Es gibt ja auch eine Rückzahlungsverpflichtung", meinte Ebenbauer.

Am Mittwoch wissen die Deutschen mehr

Nochmal zurück nach Deutschland, wo sich am Mittwoch Bundeskanzlerin Angela Merkel und die Ministerpräsidenten der 16 Bundesländer über mögliche Lockerungen in der Coronakrise beraten wollen.

Trotz der am Montag bekannt gewordenen zehn Corona-Fälle in den 36 Klubs der 1. und 2. deutschen Bundesliga erhoffen sich die Fußball-Verantwortlichen eine positive Entscheidung für die Wiederaufnahme des Spielbetriebs ohne Zuschauer.

Von der Insolvenz bedroht

Denn für die Vereine geht es um viel Geld. Wird die Saison abgebrochen, würden dem Vernehmen nach bis zu 750 Millionen Euro fehlen. Mehrere Klubs wären akut von der Insolvenz bedroht. Betroffen wären nicht nur die 25 bis 30 Profis pro Verein, sondern etliche weitere Mitarbeiter.

Die Deutsche Fußball Liga (DFL) rechnete vor, dass durch den Fußball gut 56.000 Menschen beschäftigt sind. "Wir wollen keine Extrawurst, das ziemt sich auch nicht in diesen Zeiten. Aber wir sind ein Wirtschaftsunternehmen wie viele andere", betonte DFL-Chef Christian Seifert.

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