2:2 nach 2:0-Führung: Sturm vergibt in Salzburg einen Matchball

2:2 nach 2:0-Führung: Sturm vergibt in Salzburg einen Matchball
Salzburg rettet mit einem beeindruckenden Comeback einen Punkt gegen Sturm. Das 2:2 bringt die Grazer dem ersten Meistertitel nach 13 Jahren einen Schritt näher

Die Ausgangslage vor dem Topspiel war doppelt angenehm für Sturm. Drei Punkte Vorsprung und die besseren vergangenen Wochen als beim Gastgeber. Fünf Siege in Serie standen einem einzigen Erfolg aus fünf Salzburg-Partien gegenüber.

Dementsprechend groß war der Wille der Sturm-Fans, die Reise nach Salzburg anzutreten. „Wir werden Meister“ mussten sich die Salzburger Anhänger im Stadion aus der schwarzen Ecke anhören, und dass „hier der SK Sturm regiere“.

Prass erzielte in der ersten Minute das 1:0

Unmittelbar nach dem Anpfiff unterstrich die Elf von Christian Ilzer, dass sie das Momentum der vergangenen Wochen mit nach Salzburg gebracht hat. Nach einem gewonnenen Zweikampf von Dimitri Lavalee gegen Mads Bidstrup ging es schnell in Richtung Salzburg-Tor über Willi Böving. Alexander Prass, ausgebildet in der Salzburger Akademie, traf nach nur 42 Sekunden zum 0:1.

Zwar hatte Salzburg die vergleichsweise unangenehmere Ausgangslage, noch dazu mit 0:1 im Rückstand, dennoch kamen die Hausherren selbstbewusst ins Spiel. Postwendend auf den Gegentreffer kam der nach einer Schulterverletzung zurückgekehrte Bidstrup zum Schuss von spitzem Winkel, aber Torhüter Vitezslav Jaros war zur Stelle.

Alexander Prass

Alexander Prass 

Insgesamt war die Anfangsphase von hohem Tempo geprägt, beide Teams mit hoher Motivation, die Grazer allerdings mit der überzeugenderen Körpersprache.

Er wolle „Überzeugung in jedem Zweikampf, jedem Pass und jedem Schuss“ erkennen, hatte Salzburg-Interimstrainer Onur Cinel vor dem Spiel gefordert. Doch genau das ließen seine Spieler auch am Sonntag vorerst teilweise vermissen.

Das Tempo der ersten Viertelstunde konnte von beiden Teams nicht gehalten werden, dennoch kamen beide zu Chancen, Sturm wurde nach einem Ausrutscher von Daniliuc gefährlich in Form eines Kunstschusses von Kiteishvili an die Latte (18.).

Oder Salzburg durch ein vermeintliches Kontertor von Konate (27.), das aber wegen Handspiels nicht zählte.

Sturm blieb die überzeugendere Mannschaft. Nach zwei Haken von Gazibegovic legte der gebürtige Salzburger seinem Kollegen Prass auf, der erneut vollendete – 0:2 (34.).

Wenig später hätte Biereth mit einem Sololauf, bei dem er Baidoo stehen ließ, alles klar machen können, doch er verstolperte alleine vor Schlager.

Nach der Pause ging es ähnlich weiter wie zuvor, nach einem Traumpass von Solet mit der Ferse durch die Beine von Gazibegovic stürmte der stets gefährliche Gloukh in den Strafraum und setzte den kurz zuvor eingewechselten Nene vor dem Tor in Szene – der den Ball nur noch über die Linie treten musste – 1:2 (72.).

0:1 ( 1.) Prass
0:2 (34.) Prass
1:2 (72.) Nene
2:2 (82.) Konate

Salzburg: Schlager - Daniliuc (66. Guindo), Solet, Baidoo, Terzic - Bidstrup, Diambou (66. Nene), Gloukh, Sucic - Ratkov (46. Koita), Konate (88. Simic)
Sturm: Jaros - Gazibegovic (80. Johnston), Affengruber, Wüthrich, Lavalee - Gorenc Stankovic - Horvat, Kiteishvili (69. Hierländer), Prass (80. Geyrhofer) - Böving (70. Camara), Biereth (59. Jatta)
Gelbe Karten: Solet bzw. Kiteishvili
Wals-Siezenheim, 17.062,  Red Bull Arena, SR Lechner

Heiße Schlussphase

Die Schlussphase hatte es in sich wie die erste Viertelstunde. Nach einem Schuss von Koita sprang der Ball etwas glücklich zum Torschützenlisten-Führenden Konate, der mit seinem 16. Saisontreffer das Match und die Meisterschaft noch einmal spannend machen sollte – 2:2 (82.).

Auf einmal hörte man nicht mehr nur die Sturm-Fans im Stadion, auch die Salzburger wachten für die heiße Schlussphase wieder auf. Wenige Minuten später traf Baidoo sogar noch einmal ins Tor (89.), doch der Verteidiger stand bei der Flanke von Guindo im Abseits. Die Grazer retten die drei Punkte Vorsprung in der Tabelle gerade noch.

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