Keine Anzeichen für violettes Nervenflattern

APA10677704 - 16122012 - WIEN - ÖSTERREICH: Tipp3-Bundesliga-Begegnung zwischen FK Austria Wien und SK Puntigamer Sturm Graz, am 16. Dezember 2012 in Wien. Im Bild (v.l.) Kajak Rogulj (FK Austria Wien) und Rubin Rafael Okotie (SK Puntigamer Sturm Graz. APA-FOTO: HERBERT P. OCZERET
Die Austria möchte nach der letzten Niederlage in Graz gegen Sturm punkten.

Die Erinnerung ist frisch und vor allem eine gute. In Unterzahl hatte die Austria letzten Herbst daheim gegen Sturm Graz das Spiel gedreht und am Ende 3:1 gewonnen. Das gab Kraft. Das soll auch jetzt wieder Kraft geben nach der ersten Niederlage nach 18 ungeschlagenen Spielen, dem 0:4 gegen Wolfsberg vergangenes Wochenende.

„Die bisherigen Saisonduelle mit Sturm waren alle lässige Partien. Ich erwarte auch diesmal ein tolles Spiel“, freut sich Trainer Peter Stöger auf die heutige Aufgabe.

In Graz wird sich zeigen, ob es sich dabei um einen einmaligen Ausrutscher gehandelt hat, oder ob bei den Violetten im Meisterschaftsfinish trotz komfortablen Vorsprungs auf Salzburg die Nerven zu flattern beginnen. Stöger glaubt nicht daran: „Es gibt keine Anzeichen in diese Richtung.“ Von den letzten vier Meisterschaftsspielen haben die Wiener nur eines gewonnen. Das 0:4 wurde per Video unter der Woche analysiert, ebenso hat man sich am Freitag auf Gegner Sturm vorbereitet.

Stöger stehen wieder alle Spieler zur Verfügung. Die zuletzt gesperrten Mader, Grünwald und Gorgon dürfen wieder offiziell ihrer Profession nachgehen, Abwehrchef Rogulj ist von seinen Rückenproblemen genesen. Lediglich Tomas Jun wird von Wehwehchen heimgesucht, sollte aber fit genug sein, um in der Startelf zu stehen. Mit ihm in Hochform verbessert sich auch das Austria-Spiel zusehends, wie auch Stöger weiß: „Tommy ist ein sehr wichtiger Spieler für uns.“

Begehrt

Wichtig ist es, die Mannschaft auch in der kommenden Saison in dieser Form beisammen zu halten. Die ÖFB-Internationalen Philipp Hosiner und Markus Suttner oder der Australier James Holland werden mit Engagements im Ausland in Verbindung gebracht. Vor allem Klubs aus der Deutschen Bundesliga sollen Interesse haben. Die Austria will einen Ausverkauf noch vor dem Startschuss zur Qualifikation für die Königsklasse aber verhindern.

„Es sitzen etliche Scouts in den Stadien, die unsere Spieler beobachten. Unser Hauptziel bleibt: Diese Mannschaft soll zusammen bleiben“, erklärt Austrias Finanzvorstand Markus Kraetschmer.

Die Austria liebäugelt mit dem Einzug in die Gruppenphase der Königsklasse, was rund zehn Millionen Euro einbringen würde. „Was wir den Spielern klar machen wollen: Diese Plattform hat einigen Spielern wie Barazite, Junuzovic oder Baumgartlinger den Sprung ins Ausland ermöglicht.“

Der Bundesliga-Samstag in Bildern

Ginge es nach der Wortgewalt des jeweiligen Trainers, wäre Sturm wohl Tabellenführer. An der Spitze stehen freilich andere, nämlich die Kicker der Wiener Austria, die heute in Graz einlaufen. Und diesen will Trainer Peter Hyballa den nötigen Respekt einjagen. „Die Mannschaft muss besser nach vorne spielen und eine Leck-mich-am-Arsch-Qualität zeigen. Wenn der Gegner in Ballbesitz ist, müssen wir ihm Angst einjagen“, sagte Hyballa, der auch „Mut zum Torabschluss“ einforderte.

Zumindest was die jüngsten Resultate betrifft, muss die Austria nicht wirklich Angst haben. In Wiener Neustadt mussten sich die Steirer mit 0:1 geschlagen geben, noch miserabler war der Auftritt beim 0:3 in Salzburg. Zumindest das bislang letzte Heimspiel wurde gegen Innsbruck mit 3:2 gewonnen.

Nicht zur Verfügung steht den Steirern Kapitän Jürgen Säumel, der eine Sperre absitzt. Fix nicht dabei ist auch der am Kreuzband operierte Leonhard Kaufmann. Rubin Okotie ist aufgrund von Magenproblemen fraglich. Für Hyballa ist gegen die auswärts in dieser Saison noch ungeschlagene Austria aber klar: „Wir müssen einen sehr, sehr guten Tag haben.“

Für Sturm geht es immerhin darum, im Rennen um die Europa-League-Plätze nicht ins Hintertreffen zu geraten. Die finanzschwachen Grazer brauchen den Europacup, um Spieler binden oder holen zu können. Vor allem für den Angriff: Okoties Vertrag läuft aus, Richard Sukuta-Pasu gehört dem Foda-Klub Kaiserslautern.

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