Salzburg fegt über Wr. Neustadt hinweg

12.05.2013 Niederoesterreich; Fussball; Wiener Neustadt; Bundesliga SC Wiener Neustadt - FC Red Bull Salzburg Jubel Salzburg Copyright DIENER / Eva Manhart Marktgasse 3-7/4/5/21 A-1090 Wien Telefax +43 1 955 32 35 Mobil +43 676 629 98 51 BA CA Bank Nr. 12000 Account Nr. 00712 223 783 e-mail: agentur@diener.at Datenbank: www.diener.at
Die "Bullen" feiern in Niederösterreich einen 6:0-Kantersieg.

Salzburg-Trainer Roger Schmidt hatte nach der Blamage im Cup-Semifinale gegen Pasching die Flucht nach vorne ergriffen. Nicht nur, dass der Deutsche seine Startelf im Vergleich zum 1:2 am Dienstag an sieben Positionen veränderte, er stellte auch systemtaktisch um. Erstmals durften Alan und Soriano von Beginn an gemeinsam stürmen, auf einen Defensivspieler im Mittelfeld wurde dafür verzichtet.

Salzburg begann mit zehn Legionären, Wr. Neustadt mit elf Österreichern. Peter Hlinka war zwar von der Bundesliga ein Spiel seiner Sperre erlassen worden, der Slowake wurde aber wegen einer Knieverletzung geschont.

Die spielfreudigen Salzburger hatten von Beginn an ihren Spaß mit den ohne Routinier Hlinka überforderten Niederösterreichern, die nie den Eindruck vermitteln konnten, dass sie sich mitten im Abstiegskampf befinden.

Frühe Führung

Den Salzburgern kam auch noch – wie schon beim 3:0 in Wr. Neustadt im November 2012 – zugute, dass sie früh in Führung gehen konnten. Soriano konnte ohne Gegenwehr den Ball platziert ins Eck rollen – 1:0 (5.).

Salzburg drückte auf ein 2:0. Zunächst hatte Mané mit einem Stangenschuss Pech. Kurz danach fiel aber das zweite Tor: Nach einem Traumpass von Kampl schloss Alan ab – 2:0 (16.).

Dann schalteten die Salzburger allerdings zwei Gänge zurück. Wr. Neustadt hätte zwar nun mitspielen dürfen, konnte dies aber nicht. Das Spiel verkam auf dem schwer bespielbaren Acker zu einem Langweiler.

Halbes Dutzend

Nach dem Wechsel kamen die Wr. Neustädter durch Rauter (48.) und Martschinko (58.) einem Tor nahe. In Minute 63 war das Spiel dann endgültig entschieden: Berisha spielte Kampl frei, der zum 3:0 einschoss. Berisha erhöhte auf 4:0 (66.), Salzburg-Leihgabe Martschinko traf nach einem Schwegler-Querpass ins eigene Tor – 5:0 (71.). Alan stellte per Kopf auf 6:0 (76.). Bei dem halben Dutzend Tore beließen es die Gäste dann.

Pasching war ein Blackout. Die Mannschaft hat ihr wahres Gesicht gezeigt“, meinte Schmidt, der das Gesicht der Mannschaft mit sieben Neuen kräftig verändert hatte. Der Rückstand der Salzburger auf Tabellenführer Austria beträgt weiter sechs Punkte, im Torverhältnis wurden am Wochenende drei Treffer aufgeholt. „Wir wollen die Saison auf diesem Niveau beenden. Dann werden wir sehen, was dabei herauskommt“, meinte Salzburgs Coach zum Titelkampf.

SC Wiener Neustadt - Red Bull Salzburg 0:6 (0:2)

Stadion Wiener Neustadt, 2.300 Zuschauer, SR Harkam.


Tore: 0:1 ( 5.) Soriano
0:2 (16.) Alan
0:3 (63.) Kampl
0:4 (66.) Berisha
0:5 (71.) Martschinko (Eigentor)
0:6 (78.) Alan

Wiener Neustadt: Siebenhandl - Mimm, Ramsebner, M. Wallner, Martschinko - Pollhammer, Piermayr (53. Lenko), Offenbacher (75. Freitag), Rakowitz (89. Bozkurt) - Rauter - T. Fröschl

Salzburg: Gustafsson - Schwegler, Sekagya, Rodnei (91. Ilsanker), Svento - Kampl, Hierländer (87. Nielsen), Berisha, Mane (87. Teigl) - Soriano, Alan

Gelbe Karten: Mimm, Martschinko, Fröschl, Siebenhandl, Ramsebner bzw. Svento

Tabelle

Heimo Pfeifenberger (Wiener-Neustadt-Trainer): "Ich hätte mir heute viel mehr erwartet. So darf man in einem Heimspiel nicht auftreten, ich bin sehr, sehr enttäuscht, so kann man in der Bundesliga nicht spielen. Wenn man zu Hause gegen Salzburg spielt, dann hat man eigentlich nichts zu verlieren und muss auch dementsprechend auftreten. Aber das haben wir von der ersten Minute an vermissen lassen. Wir haben in jeder Situation gezögert, egal ob wir am Ball waren oder nicht. Salzburg hat das eiskalt ausgenützt und uns vorgeführt im eigenen Stadion. Das war eine 'Mördertätschen'! Ich zweifle aber trotzdem keine Sekunde, dass die Mannschaft das schnell wegsteckt und den Klassenerhalt schafft."

Jörg Siebenhandl (Wiener-Neustadt-Tormann): "Wir sind immer hinten nachgerannt, nicht in die Zweikämpfe hineingekommen. Dazu hat Salzburg die Bälle immer in die Löcher gespielt - und so bekommt man Tore. Es ist unverständlich für mich, warum wir uns von den Salzburgern heute so deppert haben machen lassen, nachdem wir zuletzt zu Hause immer sehr gut gespielt haben."

Roger Schmidt (Salzburg-Trainer): "Das war die Reaktion, die ich mir nach der Cup-Blamage erwartet habe. Die haben wir heute ausgemerzt, die Mannschaft hat heute ihr wahres Gesicht gezeigt und bewiesen, dass sie Charakter hat. So wie wir heute aufgetreten sind, können wir auch die restlichen Spiele noch gewinnen. Wir haben es aber nicht in der Hand, Meister zu werden. Aber wenn sich die Chance ergibt, dann wollen wir da sein."

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