Blaswich oder Schlager? Salzburg quält die Einserfrage

Salzburg-Tormann Janis Blaswich
Wer hütet im Heimspiel gegen Altach das Salzburger Tor: Janis Blaswich oder doch Alexander Schlager?

Auf dem Weg aus der Krise wartet auf Salzburg am Samstag das Heimspiel gegen Altach. Die Vorarlberger kommen mit neuem Trainer – und das macht die Sache noch ein wenig brisanter. Fabio Ingolitsch stammt aus dem Bullen-Stall, war in der Akademie und bei Liefering tätig. Salzburg-Trainer Pep Lijnders ist gerüstet: „Was er zuletzt bei der U-21 des FC Zürich gemacht hat, war recht ähnlich wie das, was er damals bei Liefering spielen hat lassen.“

Man will sich jedoch nicht zu sehr mit dem Gegner beschäftigen. Kein Wunder, hat man beim entthronten Serienmeister derzeit doch selbst genügend Baustellen. Eine davon – wahrscheinlich die brisanteste – betrifft die Tormänner. Die Einserfrage beschäftigt derzeit nicht nur den Trainer, auch die Fans haben sich diesbezüglich deutlich zu Wort gemeldet.

Die Fakten: Janis Blaswich kam im Sommer leihweise aus Leipzig, ist seither Salzburgs Nummer eins und auch Kapitän. Alexander Schlager war damals verletzt, ihm wurde der 33-jährige Deutsche vor die Nase gesetzt. Schlager durfte in dieser Saison lediglich im ÖFB-Cup gegen Wiener Viktoria das Tor hüten.

Eigentor von Lijnders

In den letzten Wochen hat sich die Situation verschärft. Schlager ist wieder fit – und Blaswich nicht fehlerfrei. Nach dem 0:4 in der Champions League gegen Brest eskalierte die Situation. Die Salzburger Fans forderten lautstark die Rückkehr von Schlager, verschmähten Blaswich. Die Mannschaft hat sich hinter ihren Kapitän gestellt, verabschiedete sich nicht vom Anhang. „Da geht es um Respekt“, stellt Sportdirektor Bernhard Seonbuchner klar, „die Mannschaft hat nach dem Spiel eine Reaktion gezeigt.“ Das Verhältnis zu den eigenen Fans ist seither angespannt.

Salzburgs Alexander Schlager

Salzburgs Alexander Schlager

Hat sich Coach Lijnders mit seiner Personalentscheidung im Sommer ein Eigentor geschossen? „Alexander Schlager war verletzt, wir wussten nicht, wie lange er ausfällt“, erklärt der Niederländer. Man wollte einen routinierten Keeper, mit dem man es in die Champions League schafft. Aber: War es notwendig, Leihspieler Blaswich auch gleich zum Kapitän zu machen?

„Das war die absolut richtige Entscheidung. Das Jahr davor war kein leichtes für Salzburg, wir wollten jemand Neuen, Unbelasteten im Tor“, erklärt Lijnders.

Leichter hat er sich das Leben damit nicht gemacht, das hat er spätestens jetzt gemerkt. Wird er den Tormann wechseln? Lijnders gibt sich auch hier bedeckt, verweist darauf, dass er seine Aufstellung nie im Vorhinein verrät: „Wir werden es am Samstag sehen.“

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