Rapid verschenkt Sieg in Wolfsberg
83 Minuten lang sah Rapid wie der sichere Sieger im Lavanttal aus. In der 94. Minute zeigte der WAC doch, warum die Wolfsberger als der Angstgegner gelten. Mit dem Ausgleich zum 2:2 dürften die Kärntner den Hütteldorfern auch die Titelchancen genommen haben.
Der WAC startete mit dem Selbstvertrauen der imposanten Heimserie ohne Pleite seit August 2015. Wirklich gefährlich wurden die Wolfsberger aber nicht.
Für Rapid brachte Steffen Hofmann einen kurz abgespielten Eckball zur Mitte, WAC-Goalie Kofler verflog sich, Tomi bedankte sich. Aus kurzer Distanz bugsierte der Spanier den Ball über die Linie (13.). Tomi hat den Vorzug gegenüber Jelic erhalten, stand zum dritten Mal in der Startelf und traf wie gegen Grödig (1:2) und Austria Salzburg (5:1 im Cup).
Auf dem Weg zum Doppelpack versagten dem Mittelstürmer nach einem Rnic-Patzer aber die Nerven (17.). Die Hausherren waren danach wieder überlegen, aber bei den wenigen präzisen Flanken war Goalie Strebinger aufmerksam.
Im Unterschied zu Kofler, der einen Abschlag genau auf Hofmann platzierte. Der Kapitän ging bei seinem Jubiläum (500. Spiel für Rapid) an Rnic vorbei, scheiterte aber am Schlussmann (41.). Nach einer Vorlage von Rückkehrer Auer zog Louis Schaub ab. Leicht abgefälscht landete der Schuss im Kreuzeck – 0:2 (43.).
Dieser Treffer war tatsächlich der erste Gegentreffer des WAC aus dem Spiel heraus seit dem 0:3 zum Frühjahrsstart im Prater.
Einen Aufreger gab es noch vor der Pause. Kofler und Auer prallten nach einem weiten Pass zusammen. Die blutende Wunde am Kopf des Ersatzmannes von Pavelic (angeschlagen) konnte gestillt werden, Kofler humpelte hingegen nur noch in die Kabine und wurde durch Dobnik ersetzt. In der 53. Minute verhinderte der Neue gegen Kainz das 0:3. Joker Jelic traf die Latte (77.)
In der 82. Minute hielt Strebinger bei der allerersten WAC-Chance gegen Hüttenbrenner. Nach dem folgenden Eckball landete ein hoher Ball bei Issiaka Ouedraogo. Der Rapid-Spezialist machte es wieder spannend.
In Minute 88 kam Silvio dem 2:2 nahe, Sonnleitner rettete vor der Linie.
Rapid konterte fahrlässig. Ein Elfmeter-Foul an Alar gab Harkam nicht (90.). Bei der letzten Aktion rutschte Dibon auf der Mittelauflage in Stangl. Der WAC-Konter (!) landete bei Joker Schmerböck, der zum 2:2 traf (94.)
Lavanttal-Arena, 6.000 Zuschauer, SR Harkam.
Tore: 0:1 (13.) Tomi
0:2 (43.) Schaub
1:2 (83.) Ouedraogo
2:2 (94.) Schmerböck
WAC: Kofler (46. Dobnik) - Standfest, Rnic, Drescher (16. Sollbauer), Palla - Zündel, Hüttenbrenner, Tschernegg (75. Schmerböck), Jacobo - Silvio, Ouedraogo
Rapid: Strebinger - Auer, Sonnleitner, Dibon, Stangl - Grahovac, Schwab - Schaub (89. Schobesberger), S. Hofmann (62. Alar), F. Kainz - Tomi (69. Jelic)
Gelbe Karten: keine
Heimo Pfeifenberger (WAC-Trainer): "Es war eine schwere Partie. Wir sind nicht richtig hineingekommen, waren scheinbar geistig ein bisschen müde. In der ersten Hälfte haben wir es nicht geschafft, Rapid auszuspielen. Bis zur 75. Minute waren wir mausetot, aber Rapid hat uns verschont. Das Anschlusstor hat uns einen Ruck gegeben. Dann sind wir durch die tolle Aktion in der Schlussminute noch zu dem glücklichen Punkt gekommen. Das gelingt eben, wenn man so einen Lauf hat. Das muss man so lange wie möglich ausnutzen."
Zoran Barisic (Rapid-Trainer): "Ich bin furchtbar enttäuscht von dem Resultat. Eigentlich habe ich mir die Partie genau so vorgestellt, wie sie in der ersten Hälfte verlaufen ist. Ich habe gewusst, dass wir viele Kontermöglichkeiten haben werden. Es macht mich fuchsteufelswild, dass wir die vielen Chancen, die wir vorgefunden haben, nicht verwertet haben. Momentan überwiegt die Enttäuschung, dass wir so viele Punkte herschenken. Das war auch schon gegen Ried (0:1) und Altach (0:0) der Fall. Es war eine große Kunst, dass wir dieses Spiel nicht gewonnen haben."
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