Rapid verliert turbulentes Spiel gegen Sturm

Robert Beric jubelt, Jan Novota ärgert sich über das Eigentor von Dibon.
Die Hütteldorfer müssen sich Sturm Graz mit 0:2 geschlagen geben. Boyd und Dudic sehen Rot.

Für den ersten Knalleffekt sorgte Rapid. Da waren erst wenige Minuten gespielt. Ein Böller der Rapid-Fans schlug auf dem Rasen ein.

Wenig Herzerwärmendes boten die Rapidler auf dem (schlechten) Rasen – dort siegten agilere Sturm-Spieler verdient mit 2:0.

Vorbildlich waren zunächst beide Fangruppen nicht, die sich gegenseitig mit Lichtkörper und Rauchbomben übertrafen, dementsprechend undurchsichtig waren die ersten Aktionen. Als weder Zuschauer noch Spieler etwas sahen, unterbrach Schiedsrichter Hameter für kurze Zeit. Als Rapid-Goalie Novota wenige Minuten später einen Kopfball von Innenverteidiger Vujadinovic parierte, hatten auch die Zuschauer wieder den Durchblick. Nach 35 Minuten hatte erneut Novota seine Hände im Spiel – bei einem Kopfball von Madl.

Harmlose Hütteldorfer

Rapid schoss vor der Pause nur einmal Richtung Sturm-Tor (Behrendt traf drüber). Bei den Wienern merkte man, dass es sich um das 32. Pflichtspiel in der Herbstsaison handelte, zudem war auch der Termin der Weihnachtsfeier (zwei Tage vor dem Match) nicht besonders schlau gewählt. Kurz: Behäbig im Spielaufbau, ungenau im Passspiel. „Uns fehlt es nicht an körperlicher, sondern an mentaler Frische“, sagt Trainer Zoran Barisic, der seinen Routinier Hofmann wegen eines blockierten Wirbels nach 45 Minuten austauschen musste.

Nach 50 Minuten musste auch Sturm-Goalie Pliquett erstmals einen (ungefährlichen) Rapid-Schuss halten – Absender war Boskovic. Getroffen hat ein anderer Rapidler – nach einem Stanglpass von Beichler traf Christopher Dibon ins eigene Tor.

Dann wurde es heiß: Boyd foulte Madl, daraufhin ging die Sturm-Ersatzbank auf den US-Stürmer los, der sich mit einem angedeuteten Kopfstoß bedankte. Gelb für Madl, Rot für Boyd („Ich habe sie nicht verdient, darf aber gar nicht in die Situation kommen.“) und für den von der Ersatzbank agierenden Dudic.

Erst nach dem ersten Liga-Tor von Marc-Andre Schmerböck wachte Rapid etwas auf. „Dann sind wir so richtig galoppiert. Vorher waren wir zu passiv“, sagt Barisic. Passiv sein kann sein Team in der Pause. „Ich freu’ mich darauf.

SK Sturm Graz - SK Rapid Wien 2:0 (0:0)

Graz, UPC-Arena, 8.000, SR Hameter.

Tore: Dibon (53./ET), Schmerböck (83.)

Sturm: Pliquett - Ehrenreich, Madl, Vujadinovic, Klem - M. Weber, Offenbacher - P. Wolf, Beichler, Schloffer - Beric

Rapid: Novota - Trimmel, Sonnleitner, Dibon, Schrammel - Behrendt, Boskovic - Starkl, Hofmann (45. Schaub), Grozurek - Boyd

Tabelle

Darko Milanic (Sturm-Trainer): "Wir haben verdient gewonnen. Am Schluss ist es ein bisschen hektisch geworden. Bei Rapid hat man zwar die Müdigkeit gemerkt, aber auch wir hatten zuletzt viele Spiele."

Zoran Barisic (Rapid-Trainer): "Ich habe es geahnt, dass es heute schwierig werden könnte. Dass es aber mehr am mentalen Bereich als am physischen Bereich gelegen ist, hat man gesehen, als wir mit einem Mann weniger dominiert haben."

Terrence Boyd (Rapid-Spieler/wegen Tätlichkeit ausgeschlossen): "Es war einfach ein unglückliches Spiel für uns. Ich will mich wegen des Ausschlusses bei der Mannschaft entschuldigen, ich darf nicht in so eine Situation geraten, das war dumm von mir. Aber die Rote Karte war nicht gerechtfertigt, Madl hat sich fallen gelassen. Ich habe meiner Mannschaft dadurch die Chance genommen, noch einmal zurückzukommen."

Kommentare