Bundesliga: Nur der WAC gewinnt in der Qualifikationsgruppe

Bundesliga: Nur der WAC gewinnt in der Qualifikationsgruppe
Die Kärntner holen in Lustenau drei Punkte. Hartberg und Altach trennen sich unentschieden.

Der TSV Hartberg und der SCR Altach haben sich in der dritten Runde der Qualifikationsgruppe der Fußball-Bundesliga mit einem Remis getrennt. Die Oststeirer schafften am Samstag vor heimischer Kulisse nach einem 0:2-Rückstand zur Pause dank einer starken Vorstellung in der zweiten Halbzeit noch den 2:2-Endstand. Die Altacher bleiben in der Tabelle zwei Punkte vor Schlusslicht Ried Vorletzter, einen weiteren Zähler davor rangiert Hartberg als Zehnter.

Bei der Rückkehr von Altach-Trainer Klaus Schmidt in die Oststeiermark brachten Lukas Gugganig (10.) und Jan Jurcec (33.) die Gäste verdient voran. Jürgen Heil (58.) und Dominik Prokop (60.) belohnten die Steirer aber noch.

Für Schmidt war es eine durchaus emotionales Wiedersehen mit einer alten Wirkungsstätte. Mit Hartberg hatte der Steirer im Vorjahr den Klassenverbleib fixiert, ehe er im November gehen musste. Sein Nachfolger Markus Schopp hat es im Frühjahr geschafft, die Mannschaft zu stabilisieren. Auch die Anfangsphase gehörten den nach dem 3:1 in Ried personell unverändert eingelaufenen Hausherren. Hartberg tauchte in den ersten fünf Minuten zweimal gefährlich im Altacher Strafraum auf - ehe es eine kalte Dusche setzte.

TSV Hartberg - SCR Altach 2:2 (0:2)

0:1 (10.) Gugganig
0:2 (33.) Ja. Jurcec
1:2 (58.) Heil
2:2 (60.) Prokop

Hartberg: Sallinger - Kainz, Rotter, Sonnleitner (27. Karamarko), Pfeifer - Diakite (46. Prokop/79. Fadinger) - Frieser, Sangare (83. M. Horvat), Heil, Avdijaj - Providence (46. Tadic)

Altach: Casali - Strauss, Gugganig, Edokpolor, Herold - Thurnwald, Jäger, Haudum (77. Tartarotti), Ja. Jurcec (59. Aigner) - Bischof (77. Lazetic), Nuhiu (93. Ndiaye)

Altach münzte den ersten Eckball ins schnelle 1:0 um. TSV-Keeper Raphael Sallinger verpasste die Hereingabe, Gugganig war zur Stelle. Die Vorarlberger waren mit der Führung im Rücken besser im Spiel. Das Hartberger Pressing konnten die Gäste abfedern und nach vorne Akzente setzen. Bei Hartberg musste außerdem Mario Sonnleitner mit einer Muskelblessur im Oberschenkel vom Feld, Mario Karamarko übernahm seinen Platz. Der Kroate war am 0:2 mitbeteiligt. Atdhe Nuhiu entwischte der nicht zuklappenden Hartberger Abseitsfalle und bediente Jurcec per Querpass, der Flügelspieler hatte aus wenigen Metern keine Mühe.

Powerplay

Die Hartberger konnten in der ersten Hälfte nicht mehr kontern, Schmidt hatte an der Vorstellung seiner Elf kaum etwas zu bemängeln. Schopp indes reagierte in der Pause, Prokop und Dario Tadic (200. Bundesliga-Spiel) kamen für Ousmane Diakite und Ruben Providence. Hartberg suchte die Wende, das Powerplay der Heimischen sollte auch bald Früchte tragen.

Bundesliga: Nur der WAC gewinnt in der Qualifikationsgruppe

Hartberger Jubel

Heil traf zunächst mit rechts wunderbar ins linke Kreuzeck, ehe Prokop nach Lochpass von Dominik Frieser nur zwei Minuten später den Ausgleich fixierte. Der bereits dritte Treffer des Winter-Zugangs wurde zunächst wegen Abseits nicht gegeben, nach minutenlangem VAR-Studium zählte er dann aber doch. Altach war schwer angeschlagen. Tadic hatte nach einem Patzer der Vorarlberger im Spielaufbau das 3:2 am Fuß, lupfte den Ball aber über das verwaiste Tor.

Schmidt versuchte das Ruder mit Wechseln herumzureißen. Der starke Prokop musste indes bei Hartberg angeschlagen wieder vom Feld. Die Schlussphase war umkämpft, einmal kam tief in der Nachspielzeit noch Trubel auf. Nach einem Eckball landete der Ball im Altacher Tor, die Flanke hatte laut Schiedsrichter-Assistent aber vorher schon die Torlinie überschritten.

Die Siegesserie von Aufsteiger Austria Lustenau indes in der Fußball-Bundesliga ist zu Ende. Die Vorarlberger mussten sich dem WAC am Samstag zu Hause mit 1:3 (1:0) geschlagen geben, bleiben aber einen Punkt vor der WSG Tirol Tabellenführer der Qualifikationsgruppe. Die drittplatzierten Wolfsberger liegen nur noch drei Zähler zurück. Sie drehten die Partie nach Rückstand durch Lukas Fridrikas (9.) dank Toren von Tai Baribo (47.), Simon Piesinger (71.) und Thorsten Röcher (80.).

Lustenaus Kapitän Matthias Maak begann ob des jüngsten Erfolgslaufes seiner Kollegen, die erstmals in der Clubgeschichte vier Bundesliga-Siege in Serie eingefahren hatten, wie in der Vorwoche im Derby gegen Altach (1:0) auf der Ersatzbank. WAC-Trainer Manfred Schmid passte sein System jenem der Vorarlberger an und stellte auf eine Dreier- bzw. Fünferabwehrkette um, in deren Zentrum Piesinger agierte. Der vom ÖFB zum bosnischen Verband gewechselte Rechtsverteidiger Adis Jasic rutschte aus der Startformation.

Austria Lustenau - Wolfsberger AC 1:3 (1:0)

1:0 (9.) Fridrikas
1:1 (47.) Baribo
1:2 (71.) Piesinger
1:3 (79.) Röcher

Lustenau: Schierl - Adriel (84. Schmid), Hugonet, Grujcic - Anderson (58. Gmeiner), Türkmen (46. Diaby), Surdanovic, Tiefenbach (58. Grabher), Guenouche - Motika (58. Maak), Fridrikas

WAC: Bonmann - Oermann, Piesinger, Bukusu - Veratschnig, Kerschbaumer, Omic, Taferner, Scherzer - Baribo (75. Röcher), Malone (84. Boakye)

Die Wolfsberger gerieten wie zuletzt bei der WSG Tirol (0:4) früh in Rückstand. Fridrikas kam nach einem Anderson-Querpass am langen Eck an den Ball. Sein erster Kontakt war schwach, sein Abschluss wäre ebenfalls klar daneben gegangen, Ervin Omic fälschte das Spielgerät aber ins eigene Tor ab. Der WAC fiel im Gegensatz zur Vorwoche nicht auseinander, sondern hatte deutlich mehr vom Spiel. Klare Ausgleichschancen blieben in der ersten Hälfte jedoch aus.

Das änderte sich nach der Pause. Baribo traf erst das Außennetz (46.), eine Minute später war der Ball im Tor. Maurice Malone steckte geschickt auf seinen Sturmpartner durch, der sein 20. Pflichtspieltor in dieser Saison erzielte, das erste seit Anfang März. Lustenau-Trainer Markus Mader reagierte mit einem Dreifachwechsel, der WAC blieb aber die aktivere Mannschaft. Torhüter Hendrik Bonmann musste nur bei einem Schuss von Stefano Surdanovic eingreifen (67.).

Starker Malone

Nach einem der vielen WAC-Corner schlug Piesinger zu, der eine Kopfball-Vorlage des robust in den Zweikampf gegangenen Malone ebenfalls per Kopf aus kurzer Distanz verwertete. Auch in die Entstehung des 3:1 war Malone involviert. Nach Zuspiel des Deutschen ließ der eingewechselte Röcher die gesamte Lustenau-Abwehr alt aussehen und schloss ins lange Eck ab. Dem Anschlusstreffer kam im Finish Fabian Gmeiner am nächsten. Sein abgefälschter Schuss landete an der Stange (89.).

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Auch das dritte Saisonduell der beiden Teams endete mit einem Auswärtssieg. Schon im Oktober hatte sich der WAC in Lustenau nach Toren von Baribo und Röcher nach der Pause mit 3:1 durchgesetzt. Die Kärntner landeten ihren zweiten Sieg in der fünften Ligapartie unter Schmid. Im zehnten Pflichtspiel des Jahres 2023 war es der dritte. Der Vorsprung auf den Tabellenletzten SV Ried beträgt nun sechs Zähler. Bei den Lustenauern, die davor vier ihrer jüngsten fünf Heimspiele gewonnen hatten, sind es deren neun.

Am Sonntag ist die Meistergruppe an der Reihe, auf dem Programm stehen die Duelle zwischen Red Bull Salzburg und dem LASK, Austria Klagenfurt und Sturm Graz (jeweils 14.30 Uhr) sowie das Wiener Derby Rapid gegen Austria (17.00 Uhr).

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