Aufatmen bei Rapid: Kara rettet Kühbauer mit drei Toren
Das 100. Bundesliga-Spiel wird nicht das letzte von Didi Kühbauer als Rapid-Trainer gewesen sein. Das Kellerduell endete nach einer Führung der Tiroler schließlich verdient mit einem 5:2-Sieg gegen die WSG.
Die Hütteldorfer haben den Sturz ans Tabellenende verhindert, müssen nach der Länderspielpause beim Wiedersehen mit Ex-Trainer Peter Pacult in Klagenfurt aber auch nachlegen. Die Kärntner Austria liegt auf Rang drei, nur zwei Punkte vor Rapid.
Prominente Gäste
Auf der Tribüne saß geballtes Können nebeneinander: Das bei Rapid ausgebildete Trio Yusuf Demir, Dejan Ljubicic und Louis Schaub war zu Gast.
Der Block West war hingegen nur spärlich besetzt. Die Wiener 2-G-Regel ist mit Monatsbeginn in Kraft getreten, die organisierte Fanszene protestierte und blieb zu Hause.
Ruhig war es aber nicht. Die rund 1.000 Fans im Block stimmten nach guten fünf Minuten mit Unterstützung der Haupttribüne erste Gesänge an. Thierno Ballo, bei seinem Startelfdebüt, und Max Ullmann nach einem Corner-Trick hatten da bereits ihr Ziel verfehlt.
Robert Ljubicic holte die WSG mit einem von mehreren schweren Fehlpässen ins Spiel. Stefan Skrbo schoss, Paul Gartler hielt (14.).
VAR in Aktion
In Minute 17 wurde das 1:0 bejubelt. Ferdinand Oswald hielt gegen Ballo und Ercan Kara, der zweite Abstauber des Stürmers landete dann im Netz. Der VAR sah dabei ein Foul am Tiroler Tormann, Schiedsrichter Jäger stimmte nach einem Check im Stadion zu – kein Tor.
Das Spiel wurde hektischer, Rapid agierte nicht in einem kompakten Block wie in London beim 0:2 gegen West Ham und die Gäste nutzten die Löcher. Ein Kopfball von Renny Smith war nicht präzise genug (23.).
Triplepack
In Minute 37 trat VAR Eisner zum zweiten Mal in Aktion. Thomas Sabitzer hatte geköpfelt ins Tor, der Assistent sah ein Abseits – doch Max Hofmann dürfte es aufgehoben haben. Wieder fiel eine ganz knappe Entscheidung gegen die Grünen aus – 0:1 (39.).
Einen Kara-Fersler fischte Oswald aus dem Eck. Damit standen die Wiener ganz knapp davor, als Tabellenletzter in die Kabine zu gehen. Doch Ercan Kara drückte eine Grüll-Hereingabe direkt über die Linie. Diesmal zählte der Treffer auch – 1:1 (45.+2).
Perfekter Start
Nur 22 Sekunden nach Wiederbeginn durften die 10.200 Fans wieder jubeln. Nach Grüll-Flanke köpfelte Filip Stojkovic auf und Ercan Kara nickte ein. Jetzt ging es dahin. Nach Stojkovic-Fehler hielt Gartler gegen Joker Mario Andric stark (48.).
Taxi Fountas und Ballo vergaben die frühe Vorentscheidung. Mit Mittelstürmer Giacomo Vrioni stellten die Tiroler auf zwei Stürmer um. Die Juventus-Leihgabe war übrigens auch als Kara-Nachfolger bei Rapid im Gespräch.
Bis zum Duell mit der WSG haderte Kara, dem Kühbauer stets das Vertrauen aussprach, mit seinem abgeblockten Auslandstransfer. Nach einem Foul an Fountas schoss sich der Sturmtank seine persönliche Krise mit dem dritten Treffer endgültig vom Leib: Der Elfmeter zum 3:1 landete im Kreuzeck (60.).
Rot für Kritik
Lautsprecher Raffael Behounek schwächte die Gäste noch weiter: Nach bösen Worten Richtung Assistent sah der Abwehrchef glatt Rot (65.).
Nach Kara-Pass traf auch noch Marco Grüll zum 4:1.
Vier Minuten später glückte einem Ex-Rapidler das vorletzte Tor einer unterhaltsamen Partie. Thanos Petsos war nach einem Corner per Volley zur Stelle (82.). Den 5:2-Endstand besorgte in letzter Minuten Joker Christoph Knasmüllner, neuerlich hatte Grüll geflankt.
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