Duell zwischen Rapid und Sturm: Vor dem Abpfiff wird es skurril
„Es ist eine perverse Situation.“ Sportdirektor Zoran Barisic bringt die eigenartige Ausgangslage für Rapid vor der letzten Runde auf den Punkt. Seit 15 Monaten fehlt den Vereinen wegen Corona – neben Geld – vor allem eines: Planungssicherheit. Samstagabend könnte Rapid endlich Planungssicherheit erlangen. Durch einen Misserfolg: Österreichs Dritter spielt zumindest in der Gruppenphase der neuen Conference League.
Wenn allerdings bei der Rückkehr der Zuschauer der LASK vor 3.000 Fans im Allianz Stadion (17 Uhr) besiegt wird, ist Platz zwei sicher, aber eben keine Gruppenphase. Drei Anläufe würde es dafür geben. Wenn jedoch alle vergebens sind, endet die Europacup-Saison für den Vizemeister bereits im August.
„So wie 2020 wollen wir als Sportsmänner und Rapidler trotzdem den zweiten Platz“, sagt Barisic. „Wir haben all unsere Saisonziele bereits erreicht. Die wirtschaftliche Unsicherheit müssten wir eben in Kauf nehmen.“
Millionen an Prämien
Warum der Europacup so wichtig ist, zeigen die von der APA veröffentlichten UEFA-Zahlen. Trotz Corona wird in den Gruppenphasen das Prämien-Füllhorn ausgeschüttet.
Sollte Salzburg über das Play-off in die Gruppenphase der Champions League gelangen, fließen 15,64 Millionen Euro als Startgeld garantiert.
Für die Gruppen der Europa League (3,6 Millionen) und Conference League (2,94 Mio.) gibt es deutlich weniger, aber immer noch sehr viel. Ebenso steigen in der Europa League die Punkteprämien leicht (auf 630.000 für einen Sieg). Geringer als erwartet ist die Differenz zur Conference League: 500.000 bringt jeder Erfolg im neuen Bewerb.
Sturm greift an
Klar ist, dass Sturm mit einem Erfolg in Wolfsberg im letzten Moment Rapid noch überholen kann. „Wir versuchen immer, das Maximum zu holen. Der Vizemeistertitel in Österreich hat mit der Dominanz von Red Bull einen ganz besonderen Stellenwert“, erklärt Sturm-Trainer Ilzer.
Bei den Grazern gibt es so wie in Hütteldorf einige angeschlagene Spieler, Rapids Arase hat sich verletzt.
Grahovac sieht "Ente"
Dass sich Srdjan Grahovac nach dem Schlusspfiff zu Banja Luka verabschiedet, wie es in seiner bosnischen Heimat berichtet wird, dementiert der Rapid-Rackerer im KURIER-Gespräch: „Das ist eine Ente, über die ich nur lachen kann.“
Grahovac verweist auf seinen bis Sommer 2022 laufenden Vertrag. Und der ist sehr gut dotiert.
Sollte Rapid nach drei Niederlagen in Folge wieder siegen, wird es auch für den LASK spannend: Der WAC könnte die Linzer noch auf Rang fünf und damit ins Europacup-Play-off stoßen.
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