Turbulenzen bei der Austria: Der große Widerspruch in Violett

Turbulenzen bei der Austria: Der große Widerspruch in Violett
Abseits der Finanzprobleme diskutiert man übers Sportliche - bei der Austria herrscht vor der Lizenzvergabe und der Punkteteilung dicke Luft.

Alle Jahre wieder. Da grüßt nicht das Murmeltier, sondern das Finanzloch bei der Wiener Austria knapp vor dem Lizenzierungsprozess. Da spannen sich die Nerven an, wird Geld gezählt und, wenn nötig, zugeschossen, werden Zusagen verschriftlicht und der Bundesliga vorgelegt. Präsident Kurt Gollowitzer versichert in einem Beitrag auf „Sky“, dass man der Bundesliga klar darlegen werde, was man schon umgesetzt hat und welche Pläne noch offen sind. „Das wird uns durchaus gelingen.“

Er rechnet mit der Lizenz zum Fußballspielen für die kommende Saison. In den vergangenen Jahren wurde sie stets in zweiter Instanz nach einer Zitterpartie erteilt. Auch jetzt geht hartnäckig das Gerücht, dass drei Millionen fehlten, zwei hat man wieder gefunden.

Die violetten Finanzen, bei denen es schwarz aussieht, sind seit Jahren offenkundig ein Problem, in den letzten Wochen wurde aus den Lösungsansätzen zur Rettung der Austria Staatsgeheimnisse gemacht. Kommt eine Art Schuldenschnitt mit Kreditgeber Bank Austria? „Da kann ich keine Informationen geben, das darf ich auch nicht“, so Gollowitzer auf „Sky“ weiter. Auch nicht, ob die Unterlagen schon wieder aus Mailand mit positivem Bescheid zurück geschickt wurden.

Kein Geheimnis ist der Wunsch der Verantwortlichen, das Stadion zu veräußern. Interessenten soll es einige geben, wie die luxemburgische Firma Quattrex, mit der die Austria seit einiger Zeit einen Doppelpass spielt, ein österreichischer Unternehmer aus der Immobilienbranche oder ein Privatier aus Deutschland.

Verschwiegenheitsklauseln machen die Offiziellen der Austria nicht gesprächiger. Auch nicht, wenn die Politik, vor allem die Stadt Wien, in die Diskussion eingebracht wird. „Da darf ich leider nicht ins Detail gehen“, so der Präsident, dem als Chef der Wienholding natürlich ein Naheverhältnis nachgesagt werden kann.

Parallel zum Wirtschaftlichen sucht die Austria auch nach sportlichen Lösungen, um doch noch den Sprung von Platz acht in die Meistergruppe zu schaffen. Es spricht der Austria-Fan aus dem Präsidenten, wenn er sich 13 Punkte aus den fünf Matches wünscht. „Ein Unentschieden können wir uns leisten. Es wird keine leichte Aufgabe.“

Turbulenzen bei der Austria: Der große Widerspruch in Violett

Kurt Gollowitzer

Sportvorstand Jürgen Werner bestätigte mit seinen Aussagen vor der Partie gegen Hartberg, dass die sportlichen Forderungen nach 13 Punkten aus fünf Spielen aus der Wirtschaftsecke kamen. „Diese Rechnereien kommen nicht von uns, das ist ein Blödsinn.“ Er ist auch der Meinung, dass das Verfehlen der Meistergruppe „kein Beinbruch wäre“ und es auch keine personellen Konsequenzen gäbe. „Wir haben hier eine Trennung zwischen sportlichem und wirtschaftlichem Bereich. Und diese Entscheidung trifft der sportliche Bereich, so Werner klar.

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